102: Cyber-Resilienz im Fokus: Ein Gespräch mit Uwe Rühl (Resilience Operations Center GmbH)
Shownotes
code text hereIn dieser Episode von BlueScreen habe ich das Vergnügen, mit Uwe Rühl, Geschäftsführer des Resilience Operations Center, zu sprechen. Uwe bringt eine beeindruckende Kombination aus Erfahrung in der IT und im Katastrophenschutz mit, was ihn zu einem Experten für Resilience Management macht. Wir tauchen tief in die Themen ein, die für die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit von Unternehmen entscheidend sind, insbesondere in der heutigen, von Unsicherheiten geprägten Welt.
Wir beginnen unsere Diskussion mit einem Überblick über Uwes Werdegang, der seine Anfänge in der IT und Telekommunikation erkundet, bevor er in die Welt des Notfallmanagements und der Resilienz eintaucht. Uwe erklärt, wie das Resilience Operations Center kleinen und mittelständischen Unternehmen die notwendigen Dienstleistungen anbietet, um ihre Stabilität und Anpassungsfähigkeit in Krisenzeiten zu gewährleisten.
Ein zentraler Punkt unseres Gesprächs ist das Verständnis von Resilience Management als eine strukturierte Herangehensweise, die sowohl Flexibilität als auch Systematik vereint. Uwe hebt hervor, dass es wichtig ist, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Unternehmen erlauben, effizient auf unerwartete Ereignisse zu reagieren. Die Rolle von Standards und Normen, wie der ISO 27001, ist in diesem Kontext ebenfalls von zentraler Bedeutung. Er beschreibt, wie seine Erfahrungen im Katastrophenschutz und im Rettungsdienst ihm geholfen haben, ein tiefes Verständnis für Risikobewertungen und die Notwendigkeit eines umsichtigen Handelns zu entwickeln.
Im Verlauf des Gesprächs vertiefen wir uns in die Bedeutung von Technologie, insbesondere im Kontext der Cyber-Resilienz. Uwe thematisiert, wie Unternehmen sich gegen potenzielle Cyberangriffe wappnen und dabei zugleich Compliance-Anforderungen erfüllen müssen. Er diskutiert die Herausforderungen, die gerade mittelständische Unternehmen haben, und welche Strategien sie entwickeln können, um auch in Krisenzeiten handlungsfähig zu bleiben.
Ein wertvoller Aspekt in der Diskussion ist die Bedeutung des menschlichen Faktors in der Resilienz. Uwe betont die Notwendigkeit, Vertrauen zu entwickeln und eine Kultur der Resilienz innerhalb der Unternehmen zu schaffen. Die Fähigkeit der Mitarbeiter, sich an neue Technologien und Prozesse anzupassen, ist dabei entscheidend. In diesem Zusammenhang erwähnen wir auch die Rolle von Notfallübungen und Trainings, um die Mitarbeiter auf mögliche Krisenszenarien vorzubereiten.
Abschließend spricht Uwe darüber, wie wichtig es ist, in der sich ständig verändernden Technologielandschaft einen kühlen Kopf zu bewahren und strategisch zu handeln. Er ermutigt dazu, eine proaktive Haltung zu entwickeln und stets nach Alternativen Ausschau zu halten, die Unternehmen helfen, in unsicheren Zeiten stabil zu bleiben. Der Punkt, dass Resilienz nicht nur eine Reaktionsfähigkeit erfordert, sondern auch eine vorausschauende Planung, zieht sich durch unser ganzes Gespräch. Die Fähigkeit, verschiedene Szenarien und deren Auswirkungen zu antizipieren, ist ein Schlüssel zu langfristigem Erfolg und Stabilität.
Shownotes:
- Uwe bei LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/uwe-ruehl-70780713/
- Das Resilience Operations Center: https://resilienceoperations.center/
- Die Kurse der QSkills: https://www.qskills.de/qs/workshops/
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Transkript anzeigen
Speaker0: Hi und willkommen zu einer weiteren Folge von Blue Screen, eurem Lieblingstech-Podcast.
Speaker0: Ich habe heute wieder einen sehr spannenden Gast für euch mit im Gepäck.
Speaker0: Und wenn ich mal so über die Hashtags gucke, die man zu unserem heutigen Gast
Speaker0: findet, wäre das zum Beispiel Organizational Resilience, Management System Expert,
Speaker0: Integrated Management System Freak und so weiter und so fort.
Speaker0: Also die Liste ist sehr lang und unser Gast hat tatsächlich eine wesentlich
Speaker0: größere Bühnenpräsenz als ich. und ich verneige mein Haupt in Ehrfurcht vor Uwe Rühl.
Speaker0: Ich wünsche euch heute viel Spaß bei dieser neuen Folge.
Speaker0: Bluescreen, der Tech-Podcast. Ja, nachdem ich dich ja jetzt so angeteasert habe,
Speaker0: Uwe, würde ich sagen, erzähl doch mal, wer bist du, was machst du und warum
Speaker0: bin ich so ehrfürchtig vor dir?
Speaker0: Wahrscheinlich ist das nur meine eigene Empfindung.
Speaker1: Also, ich bin ja jetzt fast schon ein bisschen eingeschifftet, lieber Alexander.
Speaker1: Also, danke für die Blumen im Vorfeld. Ja, was mache ich? Wer bin ich?
Speaker1: Ich bin Uwe Rühl. Ich komme aus Nürnberg, bin dort Geschäftsführer vom Resilience Operations Center.
Speaker1: Das ist ein Unternehmen, wo wir schwerpunktmäßig für kleine und mittelständische
Speaker1: Unternehmen verschiedene Dienstleistungen zur Verfügung stellen im Bereich Resilience
Speaker1: Management für Unternehmer.
Speaker1: Resilience Management heißt für uns, was macht dich als Unternehmen stabil und
Speaker1: widerstandsfähig, aber auf der anderen Seite auch, was macht dich als Unternehmen
Speaker1: anpassungsfähig. Ich glaube, das ist in der momentanen Zeit,
Speaker1: wo alles drunter und drüber geht und gefühlt nur Chaos herrscht.
Speaker1: Wahrscheinlich eine der wichtigsten Fähigkeiten, die Unternehmen brauchen.
Speaker1: Ja, wohin geht's? Wohin navigiere ich? Was tue ich?
Speaker1: Neben dem bin ich bei Q-Skills unterwegs, das ist ein Schulungspartner in Nürnberg
Speaker1: und mache das seit knapp 20 Jahren.
Speaker1: Schulungen vor allem im Bereich Auditmanagement, Auditorenausbildungen für Management-Systeme.
Speaker1: Du hast den Hashtag Integrated Management Systems und so weiter angesprochen.
Speaker1: Ich bin einfach jemand, der ein Fan ist, Dinge systematisch anzugehen,
Speaker1: systematisch zu steuern und dabei gleichzeitig war auch, flexibel zu bleiben, um Dinge anzupassen.
Speaker1: Da kann ich nachher ein bisschen was erzählen, so aus meiner Historie,
Speaker1: wie es überhaupt dazu kam, dass ich mich mit Management-Systemen auseinandersetze,
Speaker1: weil manchmal denkt man ja, was ist mit dem Typen passiert,
Speaker1: in welche zu heiße Badewanne ist der gefallen, aber hat bei mir wirklich eine,
Speaker1: finde ich, eine spannende Historie.
Speaker1: Ja, ansonsten, wenn ich ein bisschen Freizeit habe, bin ich bei der Feuerwehr
Speaker1: und dem Katastrophenschutz tätig.
Speaker1: Das mache ich jetzt seit mittlerweile, ich werde alt, seit 36 Jahren und beschäftige
Speaker1: mich einfach generell mit allem, was so Notfallmanagement, Vorsorgemanagement angeht,
Speaker1: also das einfach mal eine berufliche Historie ist.
Speaker1: Ich habe mal angefangen in der IT, habe da eine Ausbildung gemacht,
Speaker1: IT, Telekommunikation in dem Bereich und bin dann über einen Zivildienst in
Speaker1: die Blaulichtwelt gestolpert, mehr oder weniger.
Speaker1: Ich war schon bei der Freiwilligen Feuerwehr, bin dann aber in den Rettungsdienst gegangen als Zivil.
Speaker1: Und als jemand, der ein Standbein in der Telekommunikation und in der Technik
Speaker1: hat und auf der anderen Seite die entsprechenden Ausbildungen in der Blaulichtwelt
Speaker1: absolviert hat, bin ich dann in den UPU-Freistellen gelandet.
Speaker1: Das war so meine berufliche Entwicklung.
Speaker1: Ich habe das auch 17 Jahre meines beruflichen Lebens gemacht.
Speaker1: Und da haben wir im Jahr 1998, 1999 angefangen, uns systematischer in Bayern
Speaker1: mit dem Thema Millennium damals auseinandersetzen und haben uns die Frage gestellt,
Speaker1: wie schaffen wir es denn, dass eine Einsatzzentrale im Rettungsdienst verfügbar
Speaker1: bleibt und dass du Einsatzmittel rauskriegst zu den Leuten, die tatsächlich
Speaker1: ein medizinisches Thema haben.
Speaker1: Und das war so mein Einstieg damals in das Thema, was man heute als Business
Speaker1: Continuity Management bezeichnen würde.
Speaker1: In der Folge davon haben wir dann ein Projekt gestartet in Bayern,
Speaker1: dass wir die No-Pro-Flight-Stellen, zumindest für den Rettungsdienst,
Speaker1: damals zertifizieren haben lassen nach ISO 9001, was eine Qualitätsmanagement-Norm ist.
Speaker1: Und ich war halt dann derjenige, der gesagt hat, ich habe da Bock drauf,
Speaker1: ich will das machen, ich will mich darum kümmern.
Speaker1: Und habe angefangen eben damals
Speaker1: das Qualitätsmanagementsystem für die Motto-Fleitstellen aufzubauen.
Speaker1: Das war für mich so ein Punkt, da habe ich gemerkt, da ist ganz,
Speaker1: ganz viel Potenzial drin.
Speaker1: Wie schaffst du es, Rahmenbedingungen zu schaffen, dass eine Motto-Fleitstelle
Speaker1: funktioniert, dass du die Rahmenbedingungen sicherstellst,
Speaker1: auch was Informationssicherheit angeht, auch was Business Continuity Management
Speaker1: angeht und gleichzeitig aber den Leuten genügend Freiheit zu geben,
Speaker1: Die du in einer einsatzzentrale Halbnummer brauchst, um auf Ereignisse zu reagieren.
Speaker1: Und das hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Ich habe mich dann in Richtung
Speaker1: ISO 27001, Informationssicherheitsmanagement-Systeme, weiterentwickelt.
Speaker1: Da haben wir 2006 uns einen Trainer aus Großbritannien einfliegen lassen für relativ viel Geld.
Speaker1: Ich war im öffentlichen Dienst, das war echt viel Geld für mich damals.
Speaker1: Und ja, habe dann angefangen, tatsächlich nebenberuflich Audits zu machen.
Speaker1: Das mache ich jetzt seit 2007, bin ich als Auditor unterwegs,
Speaker1: habe viele Unternehmen gesehen, habe mir vieles angeschaut und dabei eben auch gelernt,
Speaker1: was Unternehmen, vor allem eher Konzerne und internationale Unternehmen tun,
Speaker1: um nicht nur Informationssicherheit oder heute wird man ja auch eher vielleicht
Speaker1: von Cybersecurity sprechen, um das zu steuern,
Speaker1: sondern eben dieses ganze Thema unternehmerische Residenz zu steuern.
Speaker1: Und das hat dann mehr und mehr immer dazu geführt, dass wir gesagt haben,
Speaker1: Mensch, wie können wir denn sowas, diese Funktionen, die sich große Konzerne
Speaker1: leisten, wie kann man sowas als Shared Service aufbauen und KMUs zur Verfügung stellen?
Speaker1: Und so ist das Resilience Operations Center quasi geboren, als Unternehmen,
Speaker1: als Dienstleister und stellt heute KMUs eben diese Dienstleistungen zur Verfügung,
Speaker1: die du brauchst, um dein Umfeld zu überwachen,
Speaker1: Threat Hunting, Threat Monitoring zu machen, um auch darauf zu reagieren,
Speaker1: also Incident Management,
Speaker1: aber auch natürlich als Basis für das ganze Management-Systeme aufzubauen,
Speaker1: die nicht für die Dokumentation gestrickt sind und auch nicht,
Speaker1: um irgendwelche Auditoren zufriedenzustellen,
Speaker1: sondern die für die Unternehmen funktionieren, die am E-Wend-Beam.
Speaker0: Das ist tatsächlich was, was sehr auffällig in der IT-Branche ist,
Speaker0: dass sehr viele Menschen irgendwo
Speaker0: über die Rettungsdienste parallel auch sich da reingefunden haben.
Speaker0: Wir hätten die Folge eigentlich auch mit Heros Regensburg für Florian Nürnberg einleiten können.
Speaker1: So, wie man es machen kann, genau.
Speaker0: Ich war lange Zeit beim Technischen Hützwerk. Insofern, ja, es wirkt tatsächlich auffällig.
Speaker0: Also ich kenne viele Leute, die bei der Feuerwehr sind oder auch als Sanitäter
Speaker0: noch nebenberuflich oder in ihrem Ehrenamt das Ganze machen.
Speaker0: Und das ist schon echt spannend von dem her, ist natürlich aber dann auch was,
Speaker0: was einem im Job wiederum hilft.
Speaker0: Also ich habe da letztens auch mit einem Kunden drüber geredet,
Speaker0: wie wir das Thema BCM miteinander aufgebaut haben und mal wirklich auch einen
Speaker0: Wiederanlaufplan geschrieben haben und so weiter, weil man halt einfach diese Denke,
Speaker0: auch das Thema Triage einfach aus seiner Helfertätigkeit einfach schon kennt.
Speaker0: Und bei Kunden merkst du halt auch relativ schnell, wenn die selber auch schon
Speaker0: mal Kontakt mit sowas hatten, wie die dann auf den Zug auch aufspringen.
Speaker0: Die sind eigentlich sogar dankbar dafür, dass man vielleicht aus ihrem Privatleben
Speaker0: irgendwelche Konzepte dann in den beruflichen Alltag mit reinbringen kann.
Speaker0: Und das ist schon wirklich schon cool, weil es halt einfach natürlich tausendfach bewährt ist.
Speaker0: Also ich sag mal so, das Thema Triage kannst du auch im Privathaushalt im Prinzip leben.
Speaker0: Und das Thema Risikobewertung. Wenn ich jetzt sage, okay, was kann schlimmstenfalls passieren?
Speaker0: Zum Beispiel im Haushalt, die Küche brennt ab. Wie kann ich mich davor schützen?
Speaker0: Ja, ich sollte halt den Herd nicht anlassen, wenn ich die Wohnung verlasse.
Speaker0: Wenn es dann trotzdem passiert, ist meine Reaktionsmaßnahme,
Speaker0: ich habe einen Feuerlöscher in Griffreichweite und so weiter und so fort.
Speaker0: Und das lässt sich halt auf alle Lebenslagen im Prinzip einfach übertragen.
Speaker1: Absolut. Ich glaube, am Ende, was du sagst auch, Alexander, es ist genau der
Speaker1: Punkt, dass du in der Blaulichtfamilie, in der Blaulichtwelt einfach eine gewisse
Speaker1: Haltung entwickelst, wie du an Themen rangehst, wie du darauf reagierst.
Speaker1: Und für mich ist zum Beispiel so ein Thema, mich fragen da manchmal Leute,
Speaker1: wie kommst du eigentlich auf diese ganze ISO und diese ganze Normenwelt?
Speaker1: Und ich sage der Mann, Leute, schaut euch mal ein Feuerwehrfahrzeug an.
Speaker1: Oder es ist egal, nimm ein THW-Fahrzeug, nimm einen Rettungswagen.
Speaker1: Das ist eine einzige rollende Normensammlung. Also fast jedes Drum, was da drauf ist,
Speaker1: jeder Ausrüstungsgegenstand unterliegt irgendwelchen Standards und Normen,
Speaker1: ist also hochgradig standardisiert, damit die Dinge zusammenpassen,
Speaker1: damit wir an der Einsatzstelle gemeinsam arbeiten können.
Speaker1: Und du kannst hochgradig improvisieren damit.
Speaker1: Einen Schlauch kann ich nutzen, um natürlich Wasser dadurch zu pumpen, um zu löschen.
Speaker1: Ich kann einen Schlauch nutzen, um Wasser abzupumpen beim Hochwasser.
Speaker1: Ich kann Schlauch aber auch nutzen, um dem Pferd wieder auf die Beine zu helfen.
Speaker1: Also das ist für mich das Faszinierende. Du hast Standards, damit Dinge zusammenpassen.
Speaker1: Und du hast gleichzeitig aber die Möglichkeit zu sagen, hey,
Speaker1: was kann ich denn quasi out of the box mit diesem standardisierten Teil noch machen?
Speaker1: Und deswegen ist für mich Norm eben nicht Korsett und Einengen,
Speaker1: sondern für mich ist Norm, ich weiß, was ich habe.
Speaker1: Ich weiß, was meine Fähigkeiten sind. Also ich bin jetzt noch in der Blaulicht-Feuerwehr,
Speaker1: denke ich sozusagen, und weiß aber, dass ich diese Fähigkeiten einsetzen kann,
Speaker1: um die unterschiedlichsten Szenarien zu bringen.
Speaker0: Jetzt muss man natürlich sagen, gerade in der IT-Welt, natürlich haben wir auch
Speaker0: gewisse Standardisierungen, aber es ist halt nicht so, dass ich jetzt hergehen
Speaker0: kann und mir aus einem zertifizierten Shop einfach meine Sachen kaufe.
Speaker0: Also wenn man jetzt mal bei der Feuerwehr zum Beispiel oder auch beim Technischen
Speaker0: Hilfswerk sagt, Heligen Tools sind supergeil, damit kriege ich definitiv jede
Speaker0: Tür auf, früher oder später,
Speaker0: aber wenn ich jetzt als Unternehmer hergehe und sage, hey, ich bräuchte jetzt
Speaker0: einen Server, dann gibt es einen sehr großen Katalog an verschiedenen Distributionen,
Speaker0: es gibt verschiedene Hersteller und da wird es dann schon so ein bisschen schwammig,
Speaker0: Weil die Komponenten, die da drin verbaut sind, kommen ja aus aller Herren Länder
Speaker0: und man hat es bei den Huawei-Geräten oder Huawei-Komponenten im Mobilfunk gesehen.
Speaker0: Irgendwann sagt dann einer, das ist nicht mehr sicher, möglicherweise,
Speaker0: weil wir sagen, Sachen, die aus China kommen, könnte man jetzt nicht mehr in
Speaker0: diesem zertifizierten, standardisierten Betrieb verwenden.
Speaker0: Und da ist natürlich die Streuung und die Unschärfe gerade im IT-Bereich wesentlich
Speaker0: ungenauer als in der Blaulichtwelt,
Speaker0: wo ich halt definitiv Sachen durch diverseste Zertifizierungen und TÜV und was
Speaker0: weiß ich was vorher geschoben habe.
Speaker0: Das heißt, wir müssen hier eigentlich das Pferd von hinten aufzäumen, dass wir sagen, okay,
Speaker0: wir nehmen jetzt mal den Mischmasch, den ich beim Kunden vorfinde und versuche
Speaker0: mal da trotzdem korsettdenkend erstmal mit einem Standard Wiener ISO 27001 oder
Speaker0: irgendeiner anderen Standardisierung NIST 2,
Speaker0: ja, oh, so Gott will, kriegen wir jetzt doch vielleicht tatsächlich eine.
Speaker0: Jetzt gibt es ja endlich in den neuen Koalitionsverträgen gibt es ja mal so
Speaker0: erste Anzeichen dafür, dass was kommt.
Speaker0: Dann muss man es halt von hinten aufzäumen, weil die Dinge sind schon da.
Speaker0: Wenn ich natürlich auf der grünen Wiese anfange und sage, ich bin ein Medizin-Startup,
Speaker0: dann habe ich die Möglichkeit, von null anzufangen und auch zertifizierte Dinge zu kaufen.
Speaker0: Aber wenn ich schon einen Bestand habe, der seit 20 Jahren existiert und immer
Speaker0: wieder nur gepflegt und halt erneuert wurde, dann wird es natürlich ein bisschen
Speaker0: schwierig. Wie gehst du denn damit um bei Kunden?
Speaker1: Ja, das ist ein Thema, was ja auch die
Speaker1: Die gesetzgeberische Seite, die regulatorische Seite stark adressiert.
Speaker1: Du hast ja gerade Nies 2 schon angesprochen.
Speaker1: Wir haben den Cyber Resilience Act. Das heißt, wir sind ja auch stark in kritischen
Speaker1: Infrastrukturen oder in deren Umfeld unterwegs.
Speaker1: Also Dienstleister, die für kritisches Unternehmen Dinge tun.
Speaker1: Wir haben Mechanismen drin, die genau das natürlich möglich machen sollen.
Speaker1: Sprich, zertifizierte zugelassene Geräte einzusetzen, möglicherweise auch durch
Speaker1: Aufsichtsbehörden zukünftig Verbote auszusprechen, gewisse nicht zertifizierte
Speaker1: Geräte nicht mehr einzusetzen.
Speaker1: Und das würde dann bedeuten, dass du als anwendendes Unternehmer natürlich schauen
Speaker1: musst, okay, was steht mir denn an Geräten zur Verfügung?
Speaker1: Welche Geräte haben die entsprechende Zulassung? Wo darf ich die einsetzen?
Speaker1: Und wann kommt vielleicht ein Rückruf eines Gerätes?
Speaker1: Weil man sagt, Schwachstellen sind nicht mehr angemessen patchbar,
Speaker1: nicht mehr angemessen behandelbar oder ein Dienstleister, ein Hersteller fällt
Speaker1: aus irgendwelchen Gründen in Ungnade oder die geopolitischen Themen,
Speaker1: die wir ja gerade alle so durch die Welt schubsen,
Speaker1: führen dazu, dass wir aus irgendwelchen
Speaker1: Import-Export-Restriktionen Dinge nicht mehr einsetzen dürfen.
Speaker1: Ich glaube, dass wir da in Zukunft mehr damit zu tun haben.
Speaker1: Das hat natürlich viele Faktoren. Der eine Faktor ist, du setzt etwas ein, was quasi gewisse
Speaker1: Security-Voraussetzungen erfüllt, was dir vielleicht als Anwendesunternehmen
Speaker1: auch sichereres Gefühl gibt.
Speaker1: Und auf der anderen Seite darf man aber halt auch nicht verschweigen,
Speaker1: es geht an vielen Stellen auch um Geopolitik, um die Frage, wie abhängig machen
Speaker1: wir uns, wie unabhängig will Europa in Zukunft sein.
Speaker1: Also da wird sich viel, viel, viel bewegen in der nächsten Zeit.
Speaker0: Die Frage kommt eigentlich bei mir recht spät in meinem Gedankenkonstrukt für
Speaker0: Interviews, aber wir können sie an der Stelle passenderweise direkt vorziehen.
Speaker0: Was sind denn die Alternativen an der Stelle? Weil du sagst jetzt natürlich Geopolitik, klar.
Speaker0: Uns wird auch relativ häufig die Frage jetzt tatsächlich in letzter Zeit gestellt.
Speaker0: Ja, kann ich denn Microsoft 365 überhaupt noch einsetzen?
Speaker0: Sagen wir halt, du könntest natürlich auch Nextcloud machen.
Speaker0: Wir können das für euch bauen und ihr könnt es auch bei euch selber betreiben.
Speaker0: Aber dann kommt ja der nächste Schritt.
Speaker0: Du hast ja trotzdem immer noch Hardware, die aus China kommt, die aus den USA kommt.
Speaker0: Wenn du mal so einen typischen, wenn ich mal meinen eigenen Schreibtisch angucke.
Speaker0: Der Bildschirm ist von Dell, das Laptop kommt von Lenovo, mein Handy kommt von
Speaker0: Apple und das ist natürlich schon ein großes Problem.
Speaker0: Und ich meine, für große Unternehmen, die können sich vielleicht freikaufen,
Speaker0: freistandardisieren, aber für den Mittelstand ist das halt zusätzlich zu den
Speaker0: Problemen und Baustellen, die wir seit der DSGVO haben, einfach ein ganz gewaltiges Problem.
Speaker0: Du bist ja im Grunde genommen gar nicht mehr in der Lage, irgendwo überhaupt
Speaker0: compliant zu bleiben mit dem, was du hast.
Speaker1: Naja, das sind jetzt tatsächlich mehrere Problemfälle, die du ansprichst,
Speaker1: die aus meiner Sicht auch wahnsinnige Herausforderungen, gerade im Mittelstand, einfach sind.
Speaker1: Du hast einerseits teilweise gestiegene Markteintrittshürden,
Speaker1: wenn du mit einem Produkt auf den Markt kommen willst.
Speaker1: Wir haben Dinge am Ende des Tages, wo Regulatorik sagt, das geht und das geht
Speaker1: nicht. Und wir haben einfach auch die Frage des Vertrauens am Ende des Tages.
Speaker1: Also die Frage, vertraue ich einer Microsoft, die jetzt ja sagt,
Speaker1: ich baue quasi eine eigenstehende Lösung in der EU auf,
Speaker1: wo wir unabhängig von den USA sind, unabhängig vom Cloud Act,
Speaker1: dann ist natürlich die Frage, ich kann dem vertrauen.
Speaker1: Ich kann es aber auch nur zu einem gewissen Grad durchschauen,
Speaker1: was da im Hintergrund und im Untergrund läuft.
Speaker1: Also wird vieles am Ende des Tages eine Frage von Vertrauen sein und einfach
Speaker1: eine Frage dessen, dass wir halt doch in einem regulierten Markt dann unterwegs
Speaker1: sein werden, zumindest im kritischen Umfeld.
Speaker1: Was geht, was geht nicht, welche Hersteller geht, welche Hersteller geht nicht.
Speaker1: Und ich kann es mir ehrlich, fast jeder große Hersteller hatte schon mal so
Speaker1: das Thema, wo man sagt, war da jetzt ein Backdoor drin oder nicht?
Speaker1: War das jetzt vertrauenswürdig oder nicht? Der Markt hat es häufig verziehen,
Speaker1: weil man einfach sagt, irgendwas muss ich ja nutzen.
Speaker1: Ich glaube, da werden wir uns immer durchbewegen müssen durch diese Situation.
Speaker1: Meine Befürchtung ist, dass wir in die Überregulatorik abrutschen.
Speaker1: Das ist meine persönliche Befürchtung.
Speaker1: Und ich hätte, wenn ich mir das wünschen dürfte,
Speaker1: dann wäre es eine vernünftige Risikoabwägung, um zu sagen, okay,
Speaker1: zwischen den regulatorischen Anforderungen und einer unternehmerischen Freiheit
Speaker1: zu sagen, ich kann da drinnen fünftige Balance fahren.
Speaker1: Das wäre so mein persönlicher, wenn ich mir was wünschen dürfte.
Speaker1: Wir werden sehen, wie war die Regulatorik fortschreitet in der Richtung.
Speaker0: Ich meine, es ist halt nicht nur die Regulatorik und es sind auch nicht nur
Speaker0: die Themen, darf ich überhaupt noch einen Waste-Anbieter benutzen.
Speaker0: Wenn man es jetzt mal aus der Sicht des Datenschützers sieht,
Speaker0: muss ich sagen, Am Ende des Tages ist deine Unterkante als Unternehmen der DPA,
Speaker0: also das Data Privacy Addendum vom jeweiligen Hersteller.
Speaker0: Das musst du glauben, was da drin steht. Und wenn du es nicht glauben kannst,
Speaker0: aus Gründen wie auch immer, musst du den Dienst halt einfach in Ruhe lassen und nicht benutzen.
Speaker0: Das nächstes Thema wäre dann Datenschutzfolgeabschätzung. Lass jemanden darüber gucken.
Speaker0: Auch da stellt sich die Frage, mit welcher Expertise kann denn überhaupt jemand das beleuchten?
Speaker0: Weil am Ende wird auch der Datenschutzbeauftragte nur das dpa-Dokument lesen
Speaker0: vom jeweiligen Hersteller und dann vielleicht noch ein bisschen googeln oder
Speaker0: Chat-GPT fragen und dann ist es das.
Speaker0: Also niemand ist in der Lage wirklich zu überprüfen, ob Microsoft nicht trotzdem
Speaker0: über seinen großen Backbone hintenrum trotzdem irgendwo Zugriff auf Dinge hat.
Speaker0: Wenn man aber mal das Ganze auch auf Hardware sich anguckt,
Speaker0: ja, Sophos hat das leider ja die letzten Jahre doch relativ stark betrieben,
Speaker0: dass sie dann angefangen haben, Threat Hunting auf Infrastruktur von Kunden zu betreiben,
Speaker0: weil sie halt gesagt haben, Wir wollen wissen, welche Angreifer aus Südostasien
Speaker0: da unsere Geräte infiltrieren und dann quasi halt Fallen eingebaut haben in
Speaker0: die Equipments des Kunden,
Speaker0: damit sie dann den Angreifer finden. Das ist halt nicht in Ordnung.
Speaker0: Also du wirst auf einmal halt Teil einer Lösung, wo du gar nicht Teil davon
Speaker0: sein möchtest. Eigentlich dürfte es gar nicht möglich sein, dass der Hersteller
Speaker0: auf meiner Hardware solche Dinge treibt.
Speaker0: Und was dann als drittes noch hinzukommt, ist natürlich bei den vielen Herstellern,
Speaker0: die halt heute irgendwelche Cloud-Services an ihre Produkte,
Speaker0: auch Hardware-Produkte koppeln,
Speaker0: hast du natürlich auch immer ein gewaltiges Risiko aus dem Oberthema geplante Obsoleszenz.
Speaker0: Ich habe das jetzt gesehen, ich habe mir jetzt eine neue Spülmaschine gekauft
Speaker0: von Siemens und du kannst zwei Drittel der Sachen schon an der Maschine einstellen,
Speaker0: aber für das letzte Drittel brauchst du eine App und die App erstellt dann über
Speaker0: die Cloud von BSH einen Zugang auf meinen Geschirrspüler,
Speaker0: damit ich dann die Feintuning-Sachen machen kann.
Speaker0: Das heißt, ich bin eigentlich gezwungen, diese Software und auch diese Cloud
Speaker0: vom Hersteller zu benutzen, weil ich sonst nicht 100% meines Geschirrspülers nutzen kann.
Speaker0: Was mache ich denn, wenn irgendwann der Hersteller sagt, so wie EA das ja auch
Speaker0: im Spielebereich getan hat, uns interessiert die alte Need-for-Speed-Umgebung
Speaker0: nicht mehr, deswegen wir schalten die Server jetzt ab.
Speaker0: Und bei mir ist dann das Endergebnis, ich kann das Spiel nicht mehr spielen,
Speaker0: weil beim Start des Spiels geprüft wird, ist der Server da?
Speaker0: Nö, also startet das Spiel nicht. Das ist natürlich schon auch ein gewaltiges
Speaker0: Risiko, weil du halt nie weißt, wann das irgendwann mal passiert.
Speaker1: Ja, und das sind natürlich genau diese Risiken. Ich meine, du sprichst ja auch
Speaker1: die Konsumentenseite an.
Speaker1: Geht uns ja als Konsument an der Stelle genauso. Irgendwann wird ein Dienst
Speaker1: eingestellt und dann schaust du halt in die berühmt-berüchtigte Röhre.
Speaker1: Und das gleiche Thema kann zum Unternehmensumfeld schlicht und ergreifend Weg laufen.
Speaker1: Ich meine, wie lange hatten wir diese Datenschutzdiskussionen eben über die
Speaker1: Cloud-Umgebungen, wo auch unsere föderalen Datenschutzbehörden sich ja bei beiden nicht einig waren.
Speaker1: Der eine empfiehlt, der andere hält sich zurück, der andere sagt,
Speaker1: nein, um alles in der Welt bitte gar nicht.
Speaker1: Und das ist halt genau dieses Thema, wo, um es jetzt wieder auf die Resilienz-Thematik
Speaker1: zurückzubringen, es gibt Themen, da hilft es nichts, wenn ich versuche,
Speaker1: mich dagegen zu stemmen.
Speaker1: Da werde ich einfach anpassungsfähig sein müssen. Du hast vorhin das Thema Nextcloud gebracht als Beispiel.
Speaker1: Für mich ist die Frage, wie schnell komme ich denn zum Beispiel,
Speaker1: wenn ich heute als Unternehmen in der Cloud-Umgebung mich eingenistet habe,
Speaker1: welche Möglichkeiten habe ich denn, um mich anzupassen?
Speaker1: Also was wäre, wenn morgen, übermorgen irgendjemand auf die Idee kommt,
Speaker1: zu sagen, ich ziehe den Stecker, wie auch immer dieser Stecker aussieht.
Speaker1: Diesen Stecker gibt es, glaube ich, nicht. Aber du weißt, was ich meine.
Speaker1: Wie schnell könnte ich switchen? Wie schnell könnte ich eine On-Prem-Lösung
Speaker1: wieder aufbauen oder wie schnell könnte ich auf eine alternative Lösung steigen,
Speaker1: um als Unternehmen meine Arbeitsfähigkeit, meine Betriebsfähigkeit aufrechtzuerhalten?
Speaker1: Das sind für mich genau diese Dissidenz-Dämen, um die es geht in der heutigen Zeit.
Speaker1: Weil ich glaube, eins ist fix und das ist, dass eben nichts mehr wirklich in Stein gemeißelt ist.
Speaker1: Wir haben jetzt in den letzten Wochen erlebt, wie ein Weltbild,
Speaker1: Entschuldigung, mit dem ich aufgewachsen bin, sich zerlegt.
Speaker1: Und du sagst, also wie ging es halt so, du sagst plötzlich so,
Speaker1: hä, was geht denn jetzt ab?
Speaker1: Und das ist für mich Resilienzmanagement, die Frage zu stellen,
Speaker1: alles klar, welche Alternativen habe ich, welche alternativen Wege gibt es?
Speaker1: Und um auf dein Beispiel mit dem Geschirrspüler zurückzukommen,
Speaker1: in gewisser Weise gilt es auch im privaten Umfeld.
Speaker1: Welche Flexibilität habe ich? Am Ende des Tages ist es immer schwierig,
Speaker1: wenn es einfach an den Geldbeutel geht, wenn es Geld kostet,
Speaker1: gerade im privaten Hausfall, wenn man sagt, ich würde gerne, das Gerät auch noch,
Speaker1: aus Sustainability-Gründen würdest du es vielleicht auch gerne noch weiter nutzen
Speaker1: und wirst aber jetzt aus irgendwelchen Gründen dazu gezwungen zu sagen, ich muss umsteigen.
Speaker1: Es ist halt immer die Frage zwischen
Speaker1: Geschäftsmodell, Regulatorik, Sustainability-Gedanken, irgendwo bis dazwischen
Speaker1: all diesen Dimensionen halt hin und her gerissen.
Speaker1: Nochmal, das ist für mich dann die Frage, wie navigiere ich mich?
Speaker1: Wie orientiere ich mich? Das sind wir jetzt auch wieder in der Blaulichtwelt.
Speaker1: Ja, ich muss erst einmal die Lage erkunden, muss erst mal schauen,
Speaker1: wo befinde ich mich gerade? Was habe ich für Handlungsalternativen?
Speaker1: Und deswegen ist Resilienzmanagement, um damit auf die Blaulicht-Welt aufzukommen,
Speaker1: an vielen Stellen schlicht und ergreifend das, was du draußen als einsatzleitende
Speaker1: Funktion magst, dich zu orientieren, anzuschauen, was ist gerade die Situation,
Speaker1: bin ich im falschen Film, dann kneife ich mich und stelle fest, okay,
Speaker1: es ist gerade Realität, was sind meine Handlungsoptionen?
Speaker0: Ja, ich glaube halt, du hast es vorhin schon mal gesagt, dass wir vielleicht
Speaker0: in eine Überregulatorik uns bewegen werden, in Deutschland und auch in Europa.
Speaker0: Ich sage bei Auditierungen immer dazu, wenn es Dinge gibt, die wir definitiv
Speaker0: nicht adressieren werden, weil sie zu viel Geld kosten, weil sie zu viel Impact
Speaker0: verursachen, gerade auch jetzt im produzierenden Gewerbe relativ häufig.
Speaker0: Es gibt irgendeine alte Maschine, da läuft noch Windows XP oder noch älter.
Speaker0: Das Ding kann man nicht ersetzen. Diese Maschine wird nicht mehr hergestellt.
Speaker0: Es gibt keine Updates und die neue Maschine würde so viele Millionen Euro kosten,
Speaker0: dass es sich einfach nicht lohnt. Dann kannst du das Problem nur noch mitigieren,
Speaker0: indem du halt das Ding so weit wie es geht isolierst, damit halt nur wirklich
Speaker0: das Minimum an Datenaustausch zum restlichen Netzwerk stattfindet.
Speaker0: Aber am Ende war das immer so die Empfehlung, du kannst natürlich auch immer
Speaker0: als Entscheider, als Unternehmer sagen, ich akzeptiere dieses Risiko.
Speaker0: Ich befürchte aber, durch diese ganze Entwicklung, die wir gerade sehen und
Speaker0: auch durch diese mögliche Überregulatorik, wird diese Karte in den nächsten
Speaker0: Monaten und Jahren öfter gespielt
Speaker0: werden müssen, als es vor dieser ganzen Geschichte mit den USA war.
Speaker1: Ja, also du hast einzelne Branchen, nehmen wir mal den Kraftwerkssektor oder
Speaker1: Luft- und Raumfahrtssektor, da hast du Testgeräte, Maschinen,
Speaker1: Umgebungen, die laufen über Jahrzehnte teilweise.
Speaker1: Meine Befürchtung ist, am Ende des Tages gibt es wahrscheinlich niemanden,
Speaker1: der die Komplexität von dem überhaupt noch versteht, von der Welt versteht,
Speaker1: von der technischen Welt versteht, in der wir unterwegs sind.
Speaker1: Ich sage jetzt mal, einfach als Beispiel jetzt wieder die ganzen Zollstreitigkeiten.
Speaker1: Wie viele iPhones werden denn in den USA hergestellt?
Speaker1: Da steht hinten drauf, das Sein in Kalifornien. Okay, wunderbar.
Speaker1: Und wenn ich jetzt heute hergehen würde als Aufsichtsbehörde und sage,
Speaker1: das darfst du nicht mehr, du musst diese Umgebung abschalten,
Speaker1: wird meiner Meinung nach auch die Aufsichtsbehörde nicht letztendlich verstehen,
Speaker1: welche Folgen hätte das.
Speaker1: Einfach, weil wir uns irgendwann mal darauf committet haben,
Speaker1: beziehungsweise die Welt hat sich dahin entwickelt, dass wir globale Lieferketten
Speaker1: haben, dass wir eine hochgradig arbeitsteilige Welt haben, geht ja aufgrund
Speaker1: der Spezialisierung eigentlich einfach auch gar nicht mehr.
Speaker1: Und dass wir an vielen Stellen die Seiteneffekte, die Querschläge gar nicht verstehen würden.
Speaker1: Weshalb ich glaube, am Ende des Tages muss trotzdem das Unternehmen eine gewisse
Speaker1: Freiheit haben, risikopassierte Entscheidungen zu treffen.
Speaker1: Natürlich immer auch mit dem Fokus, nicht um des, verzeih es mir,
Speaker1: schieren Gewinndrucks Risiken einzugehen, die insgesamt die gesellschaftliche
Speaker1: Resilienz, die gesellschaftliche Stabilität gefährden.
Speaker1: Aber auch das ist ein Barock sagt. Also für mich gibt es nicht die hundertprozentige
Speaker1: Resilienz, die hundertprozentige Sicherheit, die hundertprozentige,
Speaker1: keine Ahnung, Transparenz über den Prozess.
Speaker1: Ich muss versuchen, mich da
Speaker1: durch zu navigieren und da irgendwie eine vernünftige Balance zu finden.
Speaker1: Das ist für mich das taktische Business von Resilienz-Management.
Speaker0: Ja, im Prinzip, und das habe ich hier im Podcast schon mehrmals gesagt,
Speaker0: wir brauchen gar nicht zu warten, bis die KI ein solches Entwicklungsstadium
Speaker0: erreicht hat, dass sie quasi eigenständig wird, vollständig eigenständig und
Speaker0: damit dann die Singularität,
Speaker0: vor der man sich ja fürchtet und worüber es ja auch diverseste Filme gab,
Speaker0: Man nehme nur Terminator als Beispiel oder Matrix.
Speaker0: Wir haben ja aus dem Blickwinkel der Unternehmen in Bezug auf ihre Technologie,
Speaker0: die zum Einsatz kommt, eigentlich schon längst den Schritt der Singularität erreicht.
Speaker0: Niemand versteht, was wirklich da funktioniert und warum es funktioniert oder halt auch nicht.
Speaker0: Es ist hochgradig komplex geworden, was natürlich auch dazu führt,
Speaker0: und da sind wir vielleicht wieder in dem Bereich der Blaulichtwelt,
Speaker0: wenn man sich mal anschaut, wie viele neue Lösungen und Produkte in den letzten
Speaker0: 10, 15 Jahren gekommen sind und was das auch für eine Anforderung dann für die
Speaker0: Technikteams bedeutet.
Speaker0: Als ich angefangen habe im IT-Bereich vor mittlerweile fast 25 Jahren,
Speaker0: da hat es halt gereicht, wenn du dich mit einem NT-Server und vielleicht einem
Speaker0: alten Windows-Desktop-Betriebssystem ein bisschen ausgekannt hast.
Speaker0: Internet war damals auch noch nicht so ein wirkliches Ding.
Speaker0: Heute hast du so mehrfach untereinander gegliederte Hypervisor-Lösungen.
Speaker0: Du hast Container-Lösungen, du hast CI, CD-Systeme, du hast so viele komplexe
Speaker0: Systeme, dass es halt auch oft für die IT-Teams selber einfach unmöglich ist,
Speaker0: da noch einen vollständigen Überblick zu haben. Es wird halt dann Inselwissen daraus.
Speaker0: Das heißt, die eine Hand weiß oft gar nicht, was die andere tut oder warum Dinge
Speaker0: nicht mehr funktionieren.
Speaker0: Und das ist natürlich schon ein gewaltiges Risiko.
Speaker0: Es gibt aber leider halt auch keine einfache Lösung mehr, die du dann betreiben
Speaker0: könntest. So, hätten wir jetzt ein
Speaker0: Publikum, würde jetzt spätestens jemand schreien, aber was ist mit Linux?
Speaker0: Und dann muss ich sagen, ja, natürlich kannst du Linux einsetzen.
Speaker0: Du kannst die meisten Dinge von dem, was wir heute so brauchen,
Speaker0: auch auf Open Source aufbauen.
Speaker0: Aber dann ist das nächste Problem, auch wieder BCM, wo sind denn die Fachkräfte?
Speaker0: Wie schnell kriege ich denn, wenn ich jetzt heute sage, ich habe ein IT-Admin-Team
Speaker0: aus vier Leuten, da ist einer der IT-Leiter, der sollte so ein bisschen die Stabsstelle leiten,
Speaker0: dann hast du aber noch jemanden, der kann recht gut Windows-Server und auch
Speaker0: so ein bisschen vielleicht Mobile-Device, dann hast du einen,
Speaker0: der ist für Netzwerke, Firewalling und Security da und der dritte ist halt so
Speaker0: ein bisschen der First-Level-Springer.
Speaker0: So, und jetzt stellst du deinen ganzen Betrieb um, weg von den US-Anbietern,
Speaker0: einfach komplett auf Open Source.
Speaker0: In Zukunft wird Mail mit Postfix gemacht und Storage machst du auf einer eigenen
Speaker0: On-Cloud oder Next-Cloud-Umgebung.
Speaker0: Auch die Virtualisierung kannst du Proxmox nehmen, das ist sogar ein Produkt
Speaker0: aus Europa, aus Österreich, was wir auch selber gerne zum Einsatz tatsächlich
Speaker0: bringen. und die User müssen sich jetzt auch mal schnell umgewöhnen.
Speaker0: Du hast 500 User, die haben jetzt kein Windows 11 mehr, die haben jetzt auf
Speaker0: einmal einen Ubuntu-Desktop.
Speaker0: Wie soll das denn bitte funktionieren? Also ich meine, in der Theorie ist das
Speaker0: natürlich alles ganz nett, aber mal wirklich realistisch betrachtet keine Chance,
Speaker0: auch wenn es vielleicht der richtige Weg wäre.
Speaker1: Ja, das führt natürlich in einen Bereich, den ich persönlich für den schwierigsten
Speaker1: halte an der ganzen Thematik.
Speaker1: Dieses Veränderungsmanagement dann auch an uns als Menschen.
Speaker1: Also das eine ist die technische Lösung, das andere ist aber halt die Frage,
Speaker1: wie gewöhne ich jetzt Menschen um?
Speaker1: Wie kriege ich Menschen von einer bekannten, ich sag mal auch bewährten Umgebung
Speaker1: weg in eine neue Umgebung, weil
Speaker1: irgendwelche strategischen oder taktischen Gesichtspunkte dafür schlüpfen?
Speaker1: Das ist ja auch noch verbunden, glaube ich, mit ganz anderen Komplexitätsfaktoren,
Speaker1: weil wo findest du jetzt, wie du sagst, die Leute, die qualifiziert sind?
Speaker1: Oder wie qualifizierst du die Leute weiter?
Speaker1: Wir haben heute auch die Thematik, vieles kann ich, was früher hochkomplex war,
Speaker1: heute mit Low-Code- oder No-Code-Plattformen versuchen zu lösen, zu automatisieren.
Speaker1: Die Komplexität dahinter ist aber häufig überhaupt nicht mehr durchsichtig.
Speaker1: Was passiert denn da im Hintergrund? Was macht da eigentlich dieser Bot zum
Speaker1: Beispiel im Hintergrund?
Speaker1: Und das ist für mich eine sehr, sehr komplexe Frage, weil sie halt auf unser
Speaker1: Verhalten geht auf uns als Gewohnheitstiere,
Speaker1: Gewohnheitsmenschen quasi abzielt und neue Fähigkeiten bringt.
Speaker1: Wobei ich glaube, dass gerade diese Anpassungsfähigkeit eine Ziel-Zukunftskompetenz ist,
Speaker1: die wir eigentlich viel, viel mehr fördern müssten, die Möglichkeit,
Speaker1: flexibel mich anzupassen, zu sagen, okay, alles klar,
Speaker1: ich muss mich da einarbeiten und brauche Lösungen, wo ich eben viel auch standardisieren kann.
Speaker1: Nehmen wir das Thema Configuration Management, Secure Configuration.
Speaker1: Ich habe die Woche mich mit einem Kunden unterhalten zum Thema eben Secure Configuration
Speaker1: von deren Umgebung und alleine für Server Harding reden wir von 330 Seiten Policy-Dokument.
Speaker1: Am Ende des Tages versuchst du das aber ja idealerweise als Security as Code quasi auszurollen.
Speaker1: Du brauchst aber halt die Leute, die verstehen, wie überführe ich das,
Speaker1: welche Testläufe muss ich machen, um dann zu sagen, alles klar,
Speaker1: wie konfigüre ich meine Umgebung? Und das mache ich jetzt vor den Windows und
Speaker1: dann vielleicht morgen, um in dem Beispiel zu bleiben, mache ich das Ganze auf Linux.
Speaker1: Ja, das ist menschliches Veränderungsmanagement, neben den technischen Fragen.
Speaker0: Ja, und dann brauchst du natürlich auch noch jemanden, der bereit ist,
Speaker0: dafür die Zeit und das Geld auszugeben, dass die Leute überhaupt in der Lage
Speaker0: sind dazu, das auch alles umzusetzen.
Speaker0: Ich mache das gerne auch bei Kunden, wenn wir das Thema BCM und BIA halt einfach anfangen,
Speaker0: dass wir erstmal quasi von unten erstmal eine Bestandsaufnahme machen,
Speaker0: uns mal darüber Gedanken machen, was haben wir denn, was muss notwendigerweise
Speaker0: definitiv laufen, wie würde eine Notfallinfrastruktur aussehen,
Speaker0: wenn das eine System nicht mehr funktioniert und so weiter und so fort.
Speaker0: Aber dann kommst du irgendwann auch an den Punkt so, jetzt müssen wir Dinge
Speaker0: tun, damit es besser wird und wir haben da eine relativ große.
Speaker0: Übrigens frei verfügbare Dokumentensammlung von Daniel Möckos aus Österreich,
Speaker0: der auch immer mit einem Bein bei mir oder mit einem Auge von mir so ein bisschen
Speaker0: mitverfolgt wird, weil der wirklich verdammt gute Dokumente schreibt.
Speaker0: Und da stehen halt auch ganz klare Zeitangaben drin. Du hast gerade Server-Härtung
Speaker0: gesagt, es gibt Dokumente, da steht drin, wenn das eine regelmäßige Tätigkeit
Speaker0: werden soll bei neuen Servern, musst du das, das, das tun.
Speaker0: Und das kostet so viele Stunden oder Manntage. Und da haut es halt die Unternehmer
Speaker0: häufig dann doch vom Stuhl, weil sie sagen, ja, aber der muss doch auch den
Speaker0: Toner noch wechseln und der soll dann auch noch die Updates irgendwo installieren und so weiter.
Speaker0: Also, wenn man es dann mal wirklich sieht, ist man bei der menschlichen Ressource
Speaker0: sehr schnell bei einem Overcommitment dieser einzelnen Ressource,
Speaker0: weil die ja neben ihrem normalen Geschäft, was sie bislang auch getan hat,
Speaker0: jetzt zusätzlich das auch noch alles tun soll.
Speaker0: Jetzt kann ich sagen, ja, du könntest natürlich auch einen Dienstleister dafür
Speaker0: holen, aber der will ja auch dafür Geld. Also wir machen das ja nicht umsonst.
Speaker0: Und ganz oft scheitert es dann an dem Punkt und dann heißt es am Ende.
Speaker0: Wir machen jetzt eigentlich gar nichts. Es bleibt alles so, wie es ist.
Speaker0: Danke für den Audit, danke für den Bericht.
Speaker0: Wir haben jetzt festgestellt, dass wir sehr viele Probleme haben,
Speaker0: aber wir tun am Ende nichts.
Speaker0: Und ich habe leider wirklich Kunden, die sind auf dem Weg vom ersten Audit bis
Speaker0: heute, zwei Jahre später mittlerweile, dreimal voll verschlüsselt worden.
Speaker0: Die haben dreimal neu aufgebaut und wir haben dreimal gesagt,
Speaker0: hey, lassen Sie es doch jetzt bitte richtig machen, das wäre doch nicht nötig.
Speaker0: Ja, wissen Sie schon, Herr Karls, da haben wir jetzt leider auch keine Kapazitäten dafür.
Speaker0: Tja, was soll ich da noch sagen? Also das ist schwierig und auch leider wirklich
Speaker0: sehr traurig und es demotiviert natürlich auch die Fachkräfte, die noch da sind,
Speaker0: wenn sie in so einer Situation stecken oder wenn der IT-Leiter gleichzeitig
Speaker0: der Buchhalter und alles weitere ist noch als One-Man-Show. Das kann nicht funktionieren.
Speaker1: Ja, das ist halt dieses Thema, Kunde von mir hat es mal genannt,
Speaker1: einen Marathon laufen, während du eine offene Herz-OP hast.
Speaker1: Also dieses Gefühl, dass es eigentlich fast unmöglich ist, also fast unmöglich
Speaker1: ist, all diese Themen zusammenzubringen und die, ja, wie soll ich sagen,
Speaker1: die Ressourcen dafür freizuschauen.
Speaker1: Ich meine, wenn wir ein Management-System anschauen, dann ist das Thema Ressourcenfrage
Speaker1: ein kurzes Kapitelchen mit einem Satz drin.
Speaker1: Der aber, wenn man mal genauer hinschaut, eigentlich eines der Kernthemen ist.
Speaker1: Wenn ich Resilienz erreichen will oder Resilienz verfolgen will,
Speaker1: du wirst sie nie wirklich erreichen, du wirst sie verfolgen,
Speaker1: du wirst sie optimieren.
Speaker1: Mit BCN, mit Informationssicherheit, mit all den Themen, die du brauchst,
Speaker1: wirst du halt auch die Frage nach den Ressourcen stellen müssen.
Speaker1: So, dabei geht es aber meines Erachtens nach auch um einen klugen Ressourceneinsatz.
Speaker1: Es geht aus meiner Sicht auch darum, dann vielleicht Leute, die gewisse Spezialkenntnisse
Speaker1: haben, freizuschaufeln von anderen Themen, aber auch Themen auf breitere Schultern zu verteilen.
Speaker1: Jetzt gibt es natürlich auch Möglichkeiten, Dinge zu teilautomatisieren.
Speaker1: Schauen wir mal, was KI-Fähigkeiten noch entwickeln werden in der Zukunft,
Speaker1: was kann man da noch machen.
Speaker1: Wobei ich auch nicht glaube, dass das wirklich die Wunderpille ist,
Speaker1: die man schluckt und dann ist alles gut.
Speaker1: Aber auch das ist halt immer die Frage, welche Ressourcen habe ich und was kann
Speaker1: ich mit diesen Ressourcen jetzt in die Realfahrten fallen?
Speaker1: Da gab es ja dieses schöne, gute Pareto-Prinzip, was ich immer noch gut finde.
Speaker1: 20 Prozent der Zeit schon mal 80 Prozent der Eckemisse. Aus Risikosicht heißt das,
Speaker1: ich habe schon mal ein gewisses Risikoniveau versucht abzudecken und versuche
Speaker1: dann eben gezielt nach Prioritäten Schritt für Schritt vorzugehen.
Speaker1: Es kann aber halt auch nicht unser Ziel sein, einzelne Leute in den Unternehmen zu verbrennen.
Speaker1: Und am Ende des Tages geht die frustriert auf und dann steht erst recht das
Speaker1: Scheunentor quasi offen.
Speaker0: Ja, auch hier wieder vielleicht eine Ableitung in Richtung Blaulichtwelt.
Speaker0: Ich habe gerade mal Chat-GPT gefragt, wie viele Einsätze hat denn die Feuerwehr
Speaker0: Nürnberg so in den letzten Jahren gehabt?
Speaker0: Und da kommt raus, ich weiß nicht, ob es stimmt, 2023 9.935 Einsätze,
Speaker0: Berufsfeuerwehr Nürnberg.
Speaker0: Du kannst die Berufsfeuerwehr Nürnberg demzufolge nicht auch noch zusätzlich
Speaker0: den Verkehr regeln lassen und vielleicht noch, weil im Gartenamt gerade irgendwie
Speaker0: Krankheit ist, dass die dann auch noch Blumen gießen. Das wird nicht funktionieren.
Speaker0: Und das ist hier im Prinzip genau das Gleiche. Du kannst nicht ein IT-Team oder
Speaker0: den IT-Verantwortlichen, der sowieso schon auf 110 Prozent ist,
Speaker0: noch zusätzlich mit solchen Dingen beschäftigen.
Speaker0: Das heißt, man muss halt entweder Leute einstellen oder sich halt Dienstleister
Speaker0: ranholen, die einen dann halt temporär unterstützen.
Speaker0: Und das ist halt einfach das Thema. Und es gibt ja Möglichkeiten.
Speaker0: Also wenn ihr den Podcast schon länger hört, dann habt ihr mit Sicherheit auch
Speaker0: zum Beispiel das Interview mit Dr.
Speaker0: Thjorben Burgon gehört. Es gibt Interims-Manager. Nutzt solche Möglichkeiten.
Speaker0: Ihr kommt nicht auf eigenen Beinen und auf eigener Leistung dahin,
Speaker0: wo ihr sein müsstet, wenn ihr euch nicht da entsprechend Unterstützung holt
Speaker0: und eure IT-Teams halt auch mal verstärkt.
Speaker0: IT ist kein Kostenfaktor mehr.
Speaker0: IT ist das, was eure Firma am Laufen hält und nur das ist.
Speaker0: Und das ist halt ein großes, großes Problem. Ich weiß nicht, wie siehst du das?
Speaker0: Was ist so ein typisches Problem, wenn du denn jetzt mit dem Thema Cyber Resilience
Speaker0: bei einem Unternehmen reingehst?
Speaker0: An was scheitert es? Und was sind so die typischsten Dinge, die die Unternehmen
Speaker0: tun sollten, aber halt nie tun?
Speaker1: Also wir sind ja auch in den Unternehmen tätig und unterstützen die direkt.
Speaker1: Das ist ja quasi unser Modell, den KMUs halt die Funktionen auch zur Verfügung
Speaker1: zu stellen, die sie brauchen.
Speaker1: Es scheitert meistens nicht am Willen, sondern, wie wir vorhin schon gesprochen
Speaker1: haben, eigentlich an der Ressourcenfrage.
Speaker1: Das heißt, man weiß, dass man zum Beispiel das Thema Secure Configuration angehen muss.
Speaker1: Man weiß, dass man ein systematisches, möglichst automatisiertes Patch-Management braucht.
Speaker1: Man weiß, dass man sich mit dem Thema Threat Intelligence auseinandersetzen muss.
Speaker1: Es fehlt aber eben an den nötigen Freiräumen, das zu tun, viele saufen schlicht
Speaker1: und ergreifende Informationen ab.
Speaker1: Also wenn ich mir das ganze Thema anschaue, was weiß ich, ein BSI-Lagebericht,
Speaker1: du brauchst ja Leute, die sich eigentlich mit nichts anderem beschäftigen,
Speaker1: als diese Berichte zum Beispiel durchzuforsten, zu sagen, bin ich jetzt irgendwo
Speaker1: betroffen, was muss ich denn jetzt tun?
Speaker1: Klar kann man da viel automatisieren, kann sich da die Information rausfiltern
Speaker1: lassen, aber es hilft ja nichts, das alleine zur Kenntnis zu nehmen,
Speaker1: sondern ich muss dann ja auch agieren, muss handeln.
Speaker1: Das ist halt genau dieses Problem. Also die Leute sagen,
Speaker1: ich habe jetzt gerade eigentlich so eine,
Speaker1: man nennt es ja tatsächlich mal Firefighter-Mentalität, bekämpftes Feuer,
Speaker1: wo es quasi am betroligsten ist und so wandert deine Aufmerksamkeit anstelle
Speaker1: von systematisch an den Themen herzugehen.
Speaker1: Und nochmal, ich bin da halt ein Fan von Systematik, weil ich muss mein Gesamtlagebild
Speaker1: versuchen zu verstehen, zu überblicken und zu wissen, wo helfen meine begrenzten
Speaker1: Ressourcen jetzt am meisten.
Speaker1: Und das ist für mich so diese Thematik, nochmal zurück zum Resilienzmanagement
Speaker1: zu verstehen, was ist denn jetzt insgesamt da, wo es bei mir am meisten brennt
Speaker1: und wo ich aber auch den besten Hebel habe, um anzugreifen.
Speaker1: Man wundert sich manchmal, dass die Feuerwehr nicht direkt ins Feuer reinlöscht,
Speaker1: sondern manchmal daneben.
Speaker1: Warum? Weil man einfach die Ausbreitung verhindern will, weil man andere Objekte schützen will.
Speaker1: Also die Frage, wo greife ich zuerst an, die ist nicht immer so einfach zu beantworten.
Speaker1: Ich muss genau schauen, wo stehst du als Unternehmen? Was sind deine größten Themen?
Speaker1: Wo müssen wir verteidigen? Wo müssen wir angreifen? Wo müssen wir vielleicht auch manchmal sagen,
Speaker1: Nee, das gebe ich jetzt lieber auf, also weil ich zum Beispiel eine veraltete
Speaker1: Technologie habe, die ich jetzt einfach ersetzen muss oder wo ich sage,
Speaker1: ich ziehe mich da auch raus aus gewissen Dingen.
Speaker1: Das sind ja auch unternehmerische Entscheidungen, die man manchmal treffen muss.
Speaker1: Also das tägliche Lagewäschment ist aus meiner Sicht ein ganz,
Speaker1: ganz entscheidender Punkt. Welche Ressourcen, wo setze ich die am besten an?
Speaker0: Ja, auch was du vorhin gerade meintest, die Leute werden mit Informationen überflutet
Speaker0: und am Ende kann man es nicht mehr greifen.
Speaker0: Es ist auch tatsächlich ein Problem, wenn wir heute anfangen,
Speaker0: Unternehmen vorzubereiten, zum Beispiel für eine TSAC-Zertifizierung,
Speaker0: dann wühlst du dich halt einmal quer durch und produzierst dabei halt eine ganze
Speaker0: Menge an Berichten und Dokumenten und so weiter.
Speaker0: Und da dann noch den Überblick zu haben und auch zu sagen, okay,
Speaker0: welche Dinge machen wir zuerst? Löschen wir das Feuer oder löschen wir jetzt
Speaker0: die umliegende Infrastruktur?
Speaker0: Erstmal machen wir die nass, damit es halt da nicht auch noch brennt.
Speaker0: Das ist dann tatsächlich die große Kunst. Und ich glaube, da wirst du mir recht
Speaker0: geben, das ist auch jetzt kein Prozess, der innerhalb von zwei,
Speaker0: drei Monaten erledigt ist.
Speaker0: Also das ist ein Prozess, der braucht manchmal Jahre.
Speaker1: Definitiv bin ich völlig bei dir. Es ist aber auch ein Prozess,
Speaker1: ja, der dauert Jahre, bis ich da vielleicht mal soweit bin.
Speaker1: Aber ich kann heute und jetzt und sofort anfangen und mir eine Systematik aufbauen,
Speaker1: die ich im Laufe der Zeit weiterentwickeln kann.
Speaker1: Wo ich persönlich mich extrem schwer tue damit und was ich auch in der heutigen
Speaker1: Zeit sehr schwierig finde, ist, dass wir vieles tun müssen in den Unternehmen.
Speaker1: Rein, um Compliance-Anforderungen zur Füllung nachzuweisen.
Speaker1: Du hast das Thema TISAX angesprochen, wenn du heute einen Mittelständler hast,
Speaker1: der in unterschiedlichen Branchen unterwegs ist.
Speaker1: Also was weiß ich, er bringt Dienstleistungen für den Automobilsektor,
Speaker1: macht aber auch noch ein bisschen Pharma und macht noch ein bisschen Medizinprodukte.
Speaker1: Der muss sich mit unterschiedlichen Anforderungskatalogen auseinandersetzen.
Speaker1: Am Ende des Tages wollen die alle das Gleiche in der Basis.
Speaker1: Aber ich muss dreimal das aufbereiten, vielleicht die Nuancen unterschiedlich
Speaker1: aufbereiten, weil ich durch drei unterschiedliche Testierungsverfahren durch
Speaker1: muss, um die jeweiligen Kataloge einzuführen.
Speaker1: Das ist für mich ein Punkt, da müsste man meiner Meinung nach dringend rangehen,
Speaker1: um da aufzuräumen, zu sagen, okay, ich bin für branchenspezifische Kataloge.
Speaker1: Ich bin da voll dafür, weil es branchenspezifische Thematiken gibt.
Speaker1: Also ich sage jetzt mal, im Pharma-Produktionsprozess hat halt nochmal andere
Speaker1: Anforderungen als jetzt vielleicht eine Produktion im Automobilsektor.
Speaker1: Aber es darf nicht dazu führen, dass ich jetzt quasi mir unterschiedliche Eintrittstickets
Speaker1: holen muss, die ich jedes Mal neu lösen muss.
Speaker1: Sondern ich brauche in der Basis ein vernünftiges Management-System und das
Speaker1: soll in der Lage sein, diese unterschiedlichen Anforderungen,
Speaker1: die Branchenanforderungen zu verarbeiten.
Speaker1: Ich hoffe, ich bin da jetzt ein bisschen rosa-rote-brille-mäßig unterwegs und
Speaker1: hoffe inständig darauf, dass was NIS2 anspricht
Speaker1: mit einem europaweiten Cyber-Resilience-Zertifizierungsschema ist,
Speaker1: dass das hoffentlich dazu führt, dass wir wirklich was kriegen,
Speaker1: was allüberweit anerkannt ist und ich nicht in Frankreich nochmal extra was
Speaker1: machen muss und in Spanien nochmal was anderes und in Deutschland müssen wir
Speaker1: vielleicht noch den C5 und diesen und jenen Katalog erfüllen.
Speaker1: Und bei uns, das ist an vielen Stellen halt einfach auch ein Riesenmodell für
Speaker1: Überprüfungen, Audits und Testierungen geworden.
Speaker0: Absolut, ja. Also an der Stelle empfehle ich tatsächlich Kunden,
Speaker0: die in der Situation sind, immer mal auch einen Blick in Richtung openkritisk.de.
Speaker0: Die Website ist fantastisch.
Speaker0: Und wenn man da jetzt zum Beispiel mal reinschaut im Bereich Risikomanagement,
Speaker0: DORA, Banken- und Finanzdienstleister, dann gibt es unter DORA den Artikel 5,4,
Speaker0: Kenntnisse und Fähigkeiten der Geschäftsleitung.
Speaker0: Das wiederum, und das kann man da direkt ableiten, ist dann auch in NIST 2 im
Speaker0: IT-Act unter 822 geregelt, im C5-HR03 und ISO 27001 in diversen Kapiteln.
Speaker0: Und es ist tatsächlich eine gute Idee, wenn man schon irgendeine dieser verschiedenen
Speaker0: Zertifizierungen durch hat,
Speaker0: dass man dann, wenn man noch eine weitere braucht, auch uns betrifft das,
Speaker0: wir sind ISO 27001 und 17 und wir fallen jetzt aber auch unter NIST 2,
Speaker0: sobald das Ganze dann wirklich in Gesetzesform gegossen wird.
Speaker0: Dass man dann wirklich mal guckt, welche Controls aus dem einen Thema erfülle
Speaker0: ich denn vielleicht durch das andere Thema schon,
Speaker0: damit man nicht wieder wirklich auf der grünen Wiese anfängt mit seinen Dokumenten,
Speaker0: sondern sich vielleicht wirklich ein Control-Matching macht,
Speaker0: ein Mapping bastelt, ein Security-Mapping,
Speaker0: damit man halt an diese ganzen Punkte direkt so rangehen kann und vielleicht
Speaker0: einfach nur noch Verweise macht und am Ende vielleicht in dem einen Dokument
Speaker0: oben noch dazuschreibt, betrifft übrigens auch D&D-Standards.
Speaker0: Weil anders, wenn du immer wieder von Null anfängst, das ist ja,
Speaker0: das eine war ja schon ein gewaltiger Prozess und das nächste wird nicht weniger.
Speaker1: Dieses Mapping ist aus meiner Sicht ein ganz wesentliches Thema.
Speaker1: Jetzt kommt das Komma aber oder Komma und. Es bräuchte aber halt auch die Fähigkeit,
Speaker1: dass diese Dinge gegenseitig anerkannt werden.
Speaker1: Also, dass ich eben nicht nochmal neu von Null auf alle Nachweise auf den Tisch
Speaker1: legen muss, obwohl ich schon einen Bericht aus der einen Ecke habe.
Speaker1: Also nehmen wir mal, du hast einen 27.001 Audit Report, jetzt kommt ein C5 und
Speaker1: ja, man schaut sich den Bericht vielleicht an, nimmt ihn auch wohlwollend zur
Speaker1: Kenntnis, prüft aber trotzdem in dem kompletten Umfang nochmal durch.
Speaker1: Das sind Aufwände, die in den Unternehmen entstehen, die genau bei der Ressourcenfrage,
Speaker1: die wir uns vorhin gestellt haben, die Ressourcen nämlich abknabbert.
Speaker1: Da beschäftige ich jetzt ein ganzes Team an Leuten damit,
Speaker1: ein Heer von Auditoren, von Prüfern zufriedenzustellen, Nachweise zu bringen,
Speaker1: weil ich halt in unterschiedlichen Branchen unterwegs bin, weil ich halt in
Speaker1: unterschiedlichen Ländern unterwegs bin.
Speaker1: Und dann habe ich die nationalen Schemata, die ich nochmal erfüllen muss,
Speaker1: die müssen auditiert werden.
Speaker1: Ich mache ein Audit für ein französisches Schema regelmäßig,
Speaker1: das muss dann alles vor Ort passieren.
Speaker1: Das heißt, ich fliege dann halt einmal durch die Welt, weil da irgendwo,
Speaker1: keine Ahnung, ein Office ist und zwei Racks stehen, weil dieses Schema erfordert,
Speaker1: du musst das vor Ort prüfen.
Speaker1: Die haben aber trotzdem eine 27.001 und ich darf es aber in dem Moment nicht
Speaker1: eins zu eins als gegeben hinnehmen und sagen, jo, alles klar,
Speaker1: hat ISO geprüft, passt für mich.
Speaker1: Und da fängt es dann halt an, dass wir tatsächlich aus, wie auch immer gemeint,
Speaker1: der Regulatorik anfangen, die Ressource zu verbrauchen.
Speaker0: Ja, an der Stelle muss ich halt leider immer so ein bisschen an Karl Valentin
Speaker0: denken, Buchbinder Manninger.
Speaker0: Da sind wir jetzt nämlich, da schließt sich nämlich unser Kreis.
Speaker0: Diese ganzen Controls und eine tagesgenaue Aussage dazu, ob du das erfüllst
Speaker0: oder nicht, hätten natürlich die US-Cloud-Anbieter schon im Portfolio.
Speaker0: Also wenn ich jetzt sage, ich habe zum Beispiel mein ganzes Business auf Microsoft
Speaker0: 365 aufgebaut und ich nutze auch Perview und diese ganzen Sachen,
Speaker0: dann sagt mir das System über diese gesamte Landschaft hinweg,
Speaker0: wo erfülle ich welchen Standard und wo müsste ich vielleicht noch ran.
Speaker0: Aber, haben wir ja gerade gehört, könnte unter Umständen aus der Resilienzdenke,
Speaker0: was wäre wenn, vielleicht jetzt nicht die richtige Idee sein.
Speaker0: Und dadurch, das ist genau der Punkt, deswegen ist das so schwer für den Mittelstand.
Speaker0: Und auch für große Unternehmen, aber bei einem großen Unternehmen fällt es halt
Speaker0: nicht so auf, wenn das irgendein DAX-Konzern ist, dass die sich da ein Heer
Speaker0: aus Compliance-Beratern und
Speaker0: IT-Menschen beschäftigen dafür, weil es dann einfach auch schon egal ist.
Speaker0: Das ist dann halt so finanzstark, dass es nicht mehr auffällt,
Speaker0: aber ein Mittelständler mit 100, 200 Mitarbeitern kann sich das nicht leisten?
Speaker1: Der spürt es und zwar gewaltig.
Speaker1: Und am Ende des Tages fühlt sich manches halt an, wie das Eintrittsticket in
Speaker1: einem bestimmten Markt, das du lösen musst.
Speaker1: Also ich sage jetzt mal nur, so fühlt es sich halt manchmal an.
Speaker1: Und deswegen ist meine Hoffnung, dass wir dieses europaweite Schema haben werden.
Speaker1: Dass du nicht als Unternehmen in die Verlegenheit kommst, hier 22 oder 27 Antilstickets
Speaker1: für den EU-Markt zu kaufen oder machen zu müssen, absolvieren zu müssen.
Speaker1: Die Zukunft wird es zeigen, was da passiert. Ich meine, die DSGVO,
Speaker1: Artikel 42, 43 Zertifizierungen sind ja so ein ähnliches Thema,
Speaker1: wo ich dann sage, naja gut, schauen wir mal einfach, was passiert.
Speaker1: Ich habe immer die rosa-rote Brille an der Stelle auf und hoffe,
Speaker1: dass es diese Schema-Attack gibt.
Speaker1: Zumindest eine Regionalisierung global wird man aber wahrscheinlich erleben,
Speaker1: dass Dinge halt nicht mehr so einfach weltweit anerkannt werden,
Speaker1: wie das bis dato vielleicht mal so gebühlt war.
Speaker1: Zehn Jahre zurück, 15 Jahre zurück, wenn du da eine 27.001 gehabt hast,
Speaker1: hat jeder gesagt, ah, super, alles klar, passt.
Speaker1: Ist heute nicht mehr der Fall. Du hast die 27.001, jetzt können wir quasi sagen,
Speaker1: formell ein Haken dahinter und dann kommt natürlich trotzdem das Third-Party-Risk-Management,
Speaker1: was ja auch durchaus damit zu tun hat, dass manchmal die Zertifizierungen nicht
Speaker1: aussagekräftig genug waren oder sind und auf der anderen Seite aber auch vielleicht
Speaker1: diese Gegebenheit zeigt, DORA als Beispiel.
Speaker1: Oder zwingt dich ja quasi dazu, eben deine Dienstleister nochmal extra zu überprüfen.
Speaker1: Das heißt, die 27001 alleine reicht dir halt nicht aus. Das ist maximal das
Speaker1: Ticket, dass du durch die Tür kommst.
Speaker0: Ja, absolut, ganz klar. Und auch das ist ein Punkt, den wir immer wieder mal mit Kunden haben.
Speaker0: Und da sage ich, im Grunde genommen kannst du dich mit deinem Dienstleister
Speaker0: einfach auch nur auf der Basis beschäftigen, wie du es mit dem DPA eines Cloud-Anbieters tust.
Speaker0: Du musst die Fragen stellen, die sind vordefiniert und dann musst du dich darauf
Speaker0: verlassen können, dass dein Dienstleister dir das halt so wahrheitsgemäß,
Speaker0: wie es nur geht, einfach beantwortet.
Speaker0: Und auch da, es wird immer eine Unschärfe drinbleiben in diesem ganzen Thema,
Speaker0: weil das ist natürlich auch nur eine Momentaufnahme.
Speaker0: Wenn ich heute den Audit mache, heißt es ja nicht, dass in sechs Monaten der
Speaker0: Dienstleister immer noch genauso die Dinge benutzt, wie er sie angegeben hat.
Speaker0: Und es ist im Prinzip wie beim TÜV, wenn ich mit meinem super getunten Auto
Speaker0: zur Hauptuntersuchung komme und Winterreifen drauf schraube,
Speaker0: dann wird der TÜV-Prüfer sagen, jo, passt, alles eingetragen, die Reifen passen auch.
Speaker0: Und dann fahre ich heim und schraube wieder die verbotenen Felgen mit coolen Chromspinnern drauf.
Speaker0: Und dann hält mich die Polizei an und dann sagst du auch nett,
Speaker0: ja, aber ich war doch gerade hier erst beim TÜV.
Speaker0: Guck mal, ich war heute beim TÜV und der hat gesagt, das ist alles gut.
Speaker0: Dann sagt der TÜV auch, ja, aber ich habe diese Felgen damals nicht gesehen.
Speaker0: Also es ist halt einfach ein Problem. Wir müssen trotzdem noch in der Lage sein,
Speaker0: einen gewissen Vertrauensvorschuss abzugeben, damit wir überhaupt noch in der
Speaker0: Lage sind, handlungsfähig zu bleiben.
Speaker0: Aber ansonsten ist die Alternative, du machst halt alles selbst und das wird
Speaker0: halt leider nicht mehr funktionieren, weil wir haben auch in Deutschland nicht
Speaker0: die Möglichkeiten, alles selbst zu machen.
Speaker1: Das ist, glaube ich, die Wahrheit sehr gut auf den Punkt getroffen,
Speaker1: weil am Ende ist es wiederum die Frage nach Vertrauen oder Misstrauen.
Speaker1: Und ich glaube mal, vom Grunde her, sind wir Menschen schon so gestrickt,
Speaker1: dass wir eigentlich vertrauen wollen.
Speaker1: Wohin wir aber momentan auch getrieben werden, auch regulatorisch ist,
Speaker1: dass wir das Misstrauen eigentlich vorne dran stellen.
Speaker1: Und immer die Frage stellen, du versprickst mir das, aber kann ich mir sicher
Speaker1: sein, dass du mich eigentlich trotzdem irgendwo veräppelst?
Speaker1: Bei aller Liebe, trotz aller Zertifizierungen, Testate und was wir da sonst noch was machen,
Speaker1: du hast es ja gerade an einem Beispiel erklärt, ich kann eine wunderschöne konforme
Speaker1: Welt präsentieren und im Hintergrund mache ich mir trotzdem irgendwas auf,
Speaker1: wo ich sage, naja, komm, gehen wir jetzt mal an den unbequemsten Maßnahmen mal vorbei.
Speaker1: Ein gesundes Maß, das ist glaube ich immer wieder das Thema,
Speaker1: ich weiß, dass ich das wahrscheinlich jetzt schon fünfmal oder sechsmal oder
Speaker1: siebenmal gesagt habe, aber am Ende des Tages geht es einfach auch eine gewisse
Speaker1: gesunde Balance zwischen dem Vertrauen,
Speaker1: trotzdem sich auch das eine oder andere zeigen zu lassen oder das eine oder
Speaker1: andere auch zu prüfen, zu monitoren, zu überwachen.
Speaker1: Das ist zum Beispiel etwas, was wir dann ja auch machen für unsere Kunden,
Speaker1: dass wir halt einfach Supplier Monitoring auch machen und schauen,
Speaker1: okay, sind nämlich Auffälligkeiten da?
Speaker1: Und wenn ich dann merke, dass jemand auffällig ist, mir Dinge verspricht,
Speaker1: die aber trotzdem nicht eingehalten werden, ja gut, dann muss ich halt natürlich
Speaker1: irgendwo die Reißleine ziehen, wenn ich es denn kann.
Speaker1: An vielen Stellen kann ich es ja gar nicht, weil ich gar nicht die Möglichkeit
Speaker1: habe, großartig unter Alternativen zu wählen.
Speaker1: Aber ich plädiere schon dafür, dass wir als Menschen uns so ein bisschen auch
Speaker1: vertrauen können sollten.
Speaker0: Ja, es ist am Ende die Waage einfach zwischen ich tue, was ich kann und ich tue, was möglich ist.
Speaker0: Ich habe aber trotzdem ein gewisses Grundvertrauen und auch einen Vertrauensvorschuss.
Speaker0: Und ich glaube, auch das wird dir relativ häufig begegnen, man merkt bei einer
Speaker0: Auditierung auch relativ schnell das Mindset im Unternehmen.
Speaker0: Ob das jetzt wirklich nur eine Kostenstelle ist, die IT, oder ob man wirklich
Speaker0: jemandem gegenüber sitzen hat, der halt dahinter ist, wo auch die Geschäftsleitung
Speaker0: dahinter steht und sagt, wir müssen das jetzt machen.
Speaker0: Halt vielleicht aber auch in einem vertretbaren und einem gesunden Tempo,
Speaker0: so dass nicht alles gleichzeitig passiert, weil sonst brechen dir als nächstes
Speaker0: deine Mitarbeiter weg, die am Ende mit der Lösung dann auch arbeiten müssen.
Speaker0: Und ich glaube, das ist einfach so ein bisschen das Geheimnis dazwischen.
Speaker0: Und dann natürlich immer die Finger gekreuzt.
Speaker0: Hoffentlich wird nichts passieren. Man muss die Risiken natürlich auf dem Schirm
Speaker0: haben, weil was passieren kann, das ist relativ schnell aufbereitet.
Speaker0: What could possibly go wrong? Das kriegt man hin.
Speaker0: Und dann muss man halt überlegen, wie gehe ich dann damit um, wenn es dann soweit ist.
Speaker0: Und man kann es nicht zu Ende denken. Man kann es natürlich üben.
Speaker0: Auch das empfehlen wir immer wieder den Unternehmen, wenn man dann mal mit so
Speaker0: den ersten zwei, drei Durchläufen fertig ist.
Speaker0: Lass uns mal vielleicht auch eine Notfallübung machen, die über den normalen
Speaker0: Brandschutz hinausgeht.
Speaker0: Einfach nur in der Tabletop-Übung. Man muss jetzt nicht alles ausschalten,
Speaker0: sondern man kann das einfach schön gemütlich geplant an einem Tag den Leuten
Speaker0: mal präsentieren und sagen so, ihr habt heute das Problem XY, wie geht ihr damit um?
Speaker0: Und dann merken die Leute auch erst dann eigentlich.
Speaker0: Ja, die Dokumente liegen auf dem File-Server. Der ist verschlüsselt,
Speaker0: da kommst du nicht mehr hin. Wo ist das Backup davon?
Speaker0: Hast du die noch in der Cloud? Hast du sie ausgedruckt und so weiter?
Speaker0: Und dann wird auch ganz häufig für die Leute, die nicht direkt im Entstehungsprozess
Speaker0: dieser ganzen Maßnahme beteiligt waren, klar, wie wichtig es eigentlich ist,
Speaker0: sich mal diese Fragen zu stellen.
Speaker0: Weil auch da, ehrlich gesagt, es passiert zu wenig.
Speaker0: Na klar, in der Presse passiert ganz viel oder geh auf Websites wie Ransomware
Speaker0: Live, da siehst du jeden Tag, dass es wieder angeblich jemanden erwischt hat,
Speaker0: wobei auch das immer ein bisschen mit Vorsicht zu genießen ist,
Speaker0: siehe der angebliche Breach bei Rheinmetall von Babook 2,
Speaker0: der wahrscheinlich einfach nur Unsinn ist.
Speaker0: Also ich habe bis jetzt nichts Gegenteiliges gesehen oder keine Beweise,
Speaker0: dass das tatsächlich passiert wäre, aber am Ende des Tages ist trotzdem noch
Speaker0: zu wenig in der eigenen Infrastruktur und ich vergleiche das immer so ein bisschen
Speaker0: mit Corona damals, als das in China losging.
Speaker0: Ja, das ist halt ein Problem, was in China ist. Das ist so wie Dengue-Fieber
Speaker0: in Afrika. Das gibt es halt bei uns nicht.
Speaker0: Als dann die ersten Fälle aber gemeldet wurden hier in der Region,
Speaker0: habe ich mir schon gedacht, ah ja, schau, jetzt ist es bei uns auch angekommen
Speaker0: und spätestens jetzt brauchst du irgendein Konzept.
Speaker0: Du kannst nicht mal sagen, ja, das ist ja der nächste Landkreis. Das ist in Nürnberg.
Speaker0: Regensburg, das sind noch 100 Kilometer, das wird schon nicht rüberkommen.
Speaker0: Dann spätestens brauchst du halt einen Plan.
Speaker1: Also das ist ein ganz, ganz wesentliches Thema.
Speaker1: Also ich muss zugeben damals Corona, ich durfte ja in meinen beruflichen Rollen
Speaker1: auch Pandemiepläne mitschreiben.
Speaker1: Und ich muss ehrlicherweise sagen, ich habe damals Corona in der Auswirkung
Speaker1: am Anfang echt unterschätzt.
Speaker1: Also dieses, wir zielen wirklich die Notbremse und machen zu,
Speaker1: stellen das öffentliche Leben ein.
Speaker1: Ich habe damals mir gedacht, das werden Sie das nicht wirklich machen.
Speaker1: Also ich war, obwohl ich eigentlich Pandemiepläne mitentwickelt habe,
Speaker1: muss ich sagen, echt ein bisschen überrascht an der Stelle auch.
Speaker1: Aber das, was du gerade eben auch angesprochen hast, das Ganze zu üben,
Speaker1: zu simulieren, ich glaube, das ist einfach der entscheidende Punkt,
Speaker1: weil ich möchte das Bild wieder aufmachen in der Blaulichtwelt zurück.
Speaker1: Du hast Werkzeug, wenn du mit dem Werkzeug weißt, wie du mit umgehst,
Speaker1: wenn du das regelmäßig übst, wenn du das regelmäßig trainierst,
Speaker1: dann kann ich auf die unterschiedlichsten Situationen reagieren.
Speaker1: Am Ende des Tages geht es meiner Meinung nach gar nicht darum zu sagen,
Speaker1: jedes Szenario vorzudenken und vorzuplanen, weil du kannst nicht alle Eventualitäten
Speaker1: vorplanen. Siehe Pandemie.
Speaker1: Für mich war, wir haben damals Pandemiepläne geschieben, wir haben geglaubt,
Speaker1: dass ein Grippevirus sich mal wieder entwickelt.
Speaker1: Wir haben mit sowas wie dem SARS-Coronavirus-2 so einfach damit anzurechnen.
Speaker1: Aber trotzdem Verfahren zu haben, eine Methodik zu haben, wie du solche außergewöhnlichen
Speaker1: Ereignisse, solche Krisen managst, um das dann auf eine Situation anzuwenden,
Speaker1: Du halt so noch nicht gesehen hast. Darum geht es eigentlich.
Speaker1: Das ist dann auch so ein Punkt, den wir bei Q-Skills machen regelmäßig,
Speaker1: dass wir dort in offenen Schulungen
Speaker1: dieses Notfall- und Krisenmanagement speziell für Cybersituationen üben, trainieren
Speaker1: und eben auch mit der Simulation mal durchgehen.
Speaker1: Das heißt, wir schauen uns an, was sind die Handwerkszeuge?
Speaker1: Was muss ich in so einer Situation, was brauche ich da an Handwerkszeug?
Speaker1: Du hast gerade einen Zugriff auf Pläne, aber auch die Frage,
Speaker1: wie ermittle ich Informationen, wie bewerte ich, ob Information richtig ist.
Speaker1: Du hast ja gerade auch ein schönes Beispiel gebracht.
Speaker1: Ist das eine vertrauenswürdige Quelle, auf der ich eine Entscheidung wirklich
Speaker1: begründen kann oder nicht? Das sind handwerkliche Themen.
Speaker1: Ein Zeitstrahl aufzubauen, Handlungsalternativen zu entwickeln.
Speaker1: Und das kann man üben, das kann man trainieren, damit es halt auch Samstag nachts
Speaker1: um drei Uhr mit Restalkohol bei Schneerwegen auch funktioniert.
Speaker0: Genauso. Ja, es ist genau so, wie du sagst.
Speaker0: Ich bin mal gespannt, wie sich das ganze Thema in den USA ganz besonders weiterentwickelt,
Speaker0: gerade was Pandemiepläne angeht.
Speaker0: Ich habe jetzt neulich gelesen, die Masernausrottung ist schon scheinbar nicht
Speaker0: mehr gegeben, teilweise in den USA.
Speaker0: Jetzt schauen wir mal, wie gut das funktioniert mit Robert F.
Speaker0: Kennedy Jr. als Gesundheitsminister.
Speaker0: Man darf gespannt sein.
Speaker1: Ja, mit einer geschwächten Gesundheitsbehörde. Genau.
Speaker0: Und einem Präsidenten, der damals empfohlen hat, Bleichmittel wäre ein gutes Mittel gegen Corona.
Speaker1: Ja, das war damals ein Highlight, ja.
Speaker0: Absolut, ja. Ja, mal so vielleicht aus der Praxis gefragt.
Speaker0: Hast du denn ein Beispiel, wo du sagen kannst, da gab es eine Situation bei
Speaker0: einem Kunden, einen Vorfall, wo Cyber-Resilienz eine größere Krise tatsächlich
Speaker0: auch dann effektiv verhindert hat?
Speaker0: Also ich meine, du solltest jetzt natürlich keine Namen nennen,
Speaker0: aber gibt es da Beispiele dazu?
Speaker1: Viele Beispiele. Es gibt Beispiele auch guter Strategien, die im Hintergrund greifen.
Speaker1: Und häufig ist es so, wenn die Strategie wirklich gut funktioniert,
Speaker1: dann hast du eigentlich gar nicht die Entwicklung der Christensituation,
Speaker1: sondern eher so ein Ups-Ereignis, wo man sagt, oh, das hätte es schiefgehen
Speaker1: können. Das heißt, da gibt es wirklich ganz, ganz viele Unternehmen,
Speaker1: die sich da sehr, sehr gut aufgestellt haben.
Speaker1: Auch Ransomware Recovery, Ransomware Resilience, wo man sagt,
Speaker1: ich habe wirklich gute Rückfallebenen mit Right-Once-Backups,
Speaker1: wo man sagt, ich kann daraus meine Systeme wiederherstellen.
Speaker1: Denn es gibt aber halt auch die Gegenbeispiele, wo man sagt,
Speaker1: Zum zweiten, zum dritten Mal verschlüsselt und dann zum zweiten Mal die Insolvenz erklärt.
Speaker1: Hatte ich im Kundenkreis, die dann zweimal hintereinander über eine Ransombeer-Attacke
Speaker1: in die Insolvenz gerutscht sind.
Speaker1: Das sind dann diese Dinge, wo man sagt, hat man da nichts dazugelernt?
Speaker1: Hat man einfach Pech gehabt?
Speaker1: Das ist am Ende des Tages dann auch schwer manchmal zu beantworten.
Speaker1: Aber was einfach der Kernpunkt ist aus meiner Sicht, du musst Resilience by Design mitbedenken.
Speaker1: Das sind für mich Dinge wie wirklich Alternativen, also wirklich genügend Redundanzen auch aufzubauen.
Speaker1: Bei all dem Thema Cloud trotzdem irgendwo Backup-Kopien in der Hand zu halten,
Speaker1: also durchaus auch physisch Backup-Kopien zu haben, wo ich sage,
Speaker1: daraus kann ich im Zweifelsfall, wenn es mich ganz hart getroffen hat, neu aufbauen.
Speaker1: Das sind eben diese krisenhandwerklichen Themen, die ich brauche,
Speaker1: um die Situation zu steuern
Speaker1: und am Ende des Tages auch so eine Resilienzkultur aufzubauen,
Speaker1: wo ich feststelle, welche Fähigkeiten habe ich eigentlich im Unternehmen,
Speaker1: um mich in solchen Situationen durchzunavigieren.
Speaker1: Das sind für mich Erfahrungswerte. Da habe ich einige Unternehmen gesehen,
Speaker1: einige Unternehmen auch begleiten dürfen, wo wir festgestellt haben,
Speaker1: cool, da funktioniert es.
Speaker1: Wir hatten aber auch die Situation mit einem Kunden. Wir haben ja zwei Szenarien
Speaker1: geübt im Krisenmanagement und beide Szenarien sind tatsächlich eingetroffen.
Speaker1: Wo wir gesagt haben, okay, haben wir es jetzt herbeigerufen quasi.
Speaker1: Das eine war ein physisches Ereignis, ein Brandereignis und das andere war eine
Speaker1: Ransomware-Attacke und beide sind mit einem Zeitversatz von ein paar Wochen
Speaker1: tatsächlich bei denen eingetreten.
Speaker1: Sie konnten, sie managen die Ransomware-Attacke leider nicht ganz so gut wie
Speaker1: das physische Ereignis. Sie sind in der Erholungskurve und ich habe einen Kunden,
Speaker1: bei dem hat es so richtig, richtig, richtig gut funktioniert.
Speaker1: Die hatten wirklich ein Ereignis, ohne vorbereitende Maßnahmen werden die weggewiesen vom Fenster.
Speaker1: Die haben 18 Monate Recovery betrieben, es waren wirklich 18 Monate und sind
Speaker1: aber heute so wieder zurück auf dem Markt, dass auch die Produktionseinbußen,
Speaker1: die Umsatzeinbußen sich jetzt wieder ausgeglichen haben. Das war aber ein jahrelanger Kampf.
Speaker1: Das hat Jahre gedauert, bis sie wirklich wieder auf dem Vorkrisenboot zurück waren.
Speaker1: Aber dadurch, dass die entsprechende Redundanzen aufgebaut haben und auch Verträge
Speaker1: zur Hilfe auf Gegenseitigkeit mit Marktbekladern hatten,
Speaker1: haben die das Ereignis überlebt und sind heute stärker als damals.
Speaker1: Aber darf man nicht verschweigen, es war wirklich ein jahrelanger Kampf.
Speaker0: Ja, das sieht man ja auch bei anderen öffentlich bekannten Beispielen,
Speaker0: wie das Thema bei Südwestfalen IT oder Kreis Anhalt-Bitterfeld.
Speaker0: Das dauert, natürlich dauert das und auch das sollte man niemals unterschätzen,
Speaker0: nur weil man halt das Mögliche getan hat, dass man Backups hat,
Speaker0: dass man halt diese ganzen Dinge getan hat, die halt einfach auch aus den Mindestanforderungen
Speaker0: heraus, aus IT Grundschutz und Co. einfach hervorgehen.
Speaker0: Es ist deswegen jetzt nicht so, dass man innerhalb kürzester Zeit wieder da ist.
Speaker0: Und auch das, ich finde es immer ganz nett, das ist dieses Wunschbild,
Speaker0: wenn wir akzeptierte Ausfallzeiten mit Kunden diskutieren in einem Notfallmanagement.
Speaker0: Dann kommt ganz oft eine Stunde als Aussage.
Speaker0: Da sage ich, puh, finde ich jetzt ein bisschen sportlich, eine Stunde,
Speaker0: lass uns mal vielleicht eher einen Tag draus machen oder eine Woche,
Speaker0: damit wir dann auch wirklich realitätsnah sind, Und weil es ist jetzt auch nicht
Speaker0: der Fall, wenn du jetzt einen Ransomware-Vorfall hast,
Speaker0: dass du innerhalb von zwei Stunden die Leute, die du brauchst,
Speaker0: in einen Triage-Call schon zusammenbekommst und die sind dann auch sofort verfügbar
Speaker0: und bringen eine Heerschar an Technikern mit, die das dann alles auf magische Weise lösen.
Speaker0: Und so wird es ja in der Praxis tatsächlich nicht laufen und so läuft es auch nicht.
Speaker0: Also ich sehe es ja selber, wir sind ja fürs BSI auch im Einsatz über das Cybersicherheitsnetzwerk
Speaker0: und du verbrätst gerne mal auch ein, zwei Tage, bis du überhaupt soweit bist zu verstehen.
Speaker0: Was ist denn eigentlich die Situation des Kunden, weil sich halt eben vorher
Speaker0: keiner mit dem Thema Resilienz beschäftigt hat.
Speaker0: Es gibt keine Dokumentation, es gibt keine Pläne, es gibt auch keine Übersicht.
Speaker0: Du fängst ja dann wirklich bei Null an. Also du baust halt on the fly sozusagen
Speaker0: dein Resilienzdokument auf, in irgendeiner Form, damit du zumindest überhaupt
Speaker0: mal die Gesamtsituation greifen kannst.
Speaker1: Deswegen nochmal am Ende des Tages ist für
Speaker1: mich Resilienz unterschiedliche Handlungsprinzipien, taktische Varianten,
Speaker1: das Beherrschen von deinen handwerklichen Grundlagen, um sie dann auf die unbekannte
Speaker1: Situation anzuwenden. Da bin ich wieder komplett in der Blaulichtwelt.
Speaker1: Für mich ist das wirklich ein Rollwall für Resilienzprinzipien,
Speaker1: auch das Militär übrigens.
Speaker1: Viele Dinge kommen ja aus dem militärischen Umfeld.
Speaker1: Am Ende des Tages habe ich vielleicht
Speaker1: ein schickes, tolles Dokument mit vielen, vielen, vielen Seiten.
Speaker1: Auditorenfreundlich aufbereitet. Auditoren sagen, geil, ob es dann funktioniert
Speaker1: in der Praxis. Da ist manchmal der One-Page-Jetre deutlich mehr wert.
Speaker1: Du kannst als Unternehmen Situationen überleben. Wehtut es trotzdem.
Speaker1: Und weil du jetzt auch sagst, RTO, eine Stunde. Ja, das klingt alles immer in
Speaker1: der Theorie, klingt das super gut.
Speaker1: Aber die Frage ist, hast du diese schönen Wetterkonditionen,
Speaker1: für die häufig diese Pläne geschrieben sind?
Speaker1: Ich muss den Plan eigentlich für die Schlechtwetterkonditionen schalten und
Speaker1: davon ausgehen, dass viele Dinge halt in dem Moment nicht so funktionieren.
Speaker1: Es scheitert an Kleinigkeiten häufig. Ja, das hat jetzt genau,
Speaker1: also wir hatten das Thema mal Recovery Test beim Kunden,
Speaker1: wunderbar, hat auch funktioniert innerhalb des Zeitfensters und dann fehlt aber
Speaker1: irgendeine Liste mit irgendwelchen Buchungsnummern und die lag aber auf dem
Speaker1: Desktop von der betroffenen Person,
Speaker1: weil man dann manchmal sagt, okay, schade.
Speaker1: Weil das System, wer daran arbeiten kann, die Person überleitet trotzdem nicht.
Speaker0: Naja, ganz klar. Und auch die What-Could-Possibly-Go-Wrong-Denke halt nicht
Speaker0: nur so weit im Vorfeld, bevor es passiert, sondern auch während der ganzen Situation.
Speaker0: Wir hatten tatsächlich auch genau so einen Fall, wo der Kunde sein komplettes
Speaker0: Produktiv-Storage getötet hat.
Speaker0: Also da konnte er wahrscheinlich nicht mal selber wirklich viel dafür.
Speaker0: Aber Fakt ist, Produktivdaten waren alle weg.
Speaker0: Das waren mehrere Terabyte an Daten, die jetzt verschwunden sind.
Speaker0: Dann war die Frage, okay, wo ist denn das Backup? Ja, das ist in Nürnberg.
Speaker0: Wir waren zu dem Zeitpunkt 60 Kilometer, 50 Kilometer weg von Nürnberg.
Speaker0: Erste Idee, wir fahren dahin, schrauben das Ganze, also das war physikalisches
Speaker0: Hosting von dem Backup-Storage, wir schrauben es raus aus dem Rack,
Speaker0: fahren die Daten rüber, dann haben wir sie wieder. So, dann musst du aber sagen, halt Stopp.
Speaker0: Genau bei dieser Fahrt, das sind die letzten Daten, die wir noch haben,
Speaker0: genau bei der Fahrt fährt mir einer ins Auto, das ist ein Tanklaster,
Speaker0: der kippt um, es läuft alles aus und dann gibt es noch eine Funkenbildung und
Speaker0: dann brennt mir alles ab.
Speaker0: Dann war es das, dann habe ich überhaupt nichts mehr. Also lasst die Daten mal
Speaker0: da, wo sie sind. Wir versuchen das übers Netzwerk rüber zu kopieren.
Speaker0: Wie schnell ist die Internetanbindung? 100 Mbit.
Speaker0: Könnte lang dauern. So, Frage an den Provider.
Speaker0: Kannst du uns temporär mehr Performance geben? Provider, cool wie er war,
Speaker0: gesagt, hey, kein Problem, ich schalte euch da Darkfiber Gigabit Link durch.
Speaker0: Die hatten tatsächlich die Glasfaser von dem direkt im Haus liegen.
Speaker0: Hat immer noch gedauert. Also am Ende des Tages waren das trotzdem noch fast
Speaker0: 35 Stunden, die es gedauert hat, bis die ganzen Systeme rüberkopiert waren.
Speaker0: Aber lieber so, als das Risiko zu akzeptieren, dass genau auf dieser einen Fahrt,
Speaker0: wo nichts schiefgehen darf, genau dann wird was schiefgehen.
Speaker1: Und das ist für mich so ein Punkt. Für mich ist Recovery dann beendet,
Speaker1: wenn ich auch alle Redundanzen wieder habe.
Speaker1: Für die Zeit dazwischen bin ich immer noch in einem Notbetrieb,
Speaker1: wo ich extrem vulnerable bin.
Speaker1: Das darf man bei den Geschichten, also gerade im Recovery Management,
Speaker1: im BCM, nicht unterschätzen.
Speaker1: Nur wieder online zu sein, sagt noch nichts. Ich muss meine Redundanzen wieder aufbauen.
Speaker1: Ich muss die Möglichkeit haben, das nächste Ereignis, das mit Sicherheit kommt,
Speaker1: dann wiederum überstehen zu können.
Speaker1: Weil nichts ist schlimmer, als wenn du im Unternehmen gerade schon im Stress
Speaker1: bist, weil du bist gerade recovered worden und im Stress klickt doch irgendjemand
Speaker1: jetzt wirklich auf so eine bescheuerte E-Mail drauf und zack,
Speaker1: erwischte ich nämlich in der Stresssituation noch das nächste Thema.
Speaker1: Und das ist das, wie sich dann viele Heidel-Sylvaner schießen damit.
Speaker0: Ganz genau das. Ja, wie gesagt, die Blaulichtwelt würde da bei der Denkweise
Speaker0: vielen Leuten weiterhelfen.
Speaker0: Du ziehst das natürlich komplett durch, wenn man auf deiner Webseite guckt.
Speaker0: Du stehst auch gerne mal in Feuerwehrautfit auf der Bühne und hältst Vorträge.
Speaker0: Selbst auf deinem LinkedIn-Bild hast du eine Feuerwehrkleidung an.
Speaker0: Das ist irgendwie ein Katastrophenschutzraum, was ich da so im Hintergrund...
Speaker1: Das war ein Einsatz tatsächlich.
Speaker0: Also finde ich cool tatsächlich, dass du das auch so transportierst,
Speaker0: weil natürlich die Bildsprache deiner Person auf der Bühne in dem Moment bei
Speaker0: Vorträgen das Ganze nochmal schön untermauert.
Speaker0: Und dadurch wird es natürlich noch wesentlich authentischer,
Speaker0: weil man halt nicht nur darüber erzählt, dass man bei der Feuerwehr ist,
Speaker0: sondern auch tatsächlich als der Feuerwehrmann quasi auftritt.
Speaker0: Deswegen sagte ich auch einleitend das Thema Bühnenpräsenz. Du ziehst das ja richtig durch.
Speaker0: Also da bin ich noch meilenweit davon entfernt, was du da so an Vorträgen hältst
Speaker0: und wie du das Ganze auch aufgebaut hast. Ich finde das absolut cool.
Speaker0: Ich bin noch am Anfang für das Thema, auf Konferenzen zu sprechen.
Speaker0: Aber ich finde es schön, dass du das so aufbereitet hast und dich selber damit
Speaker0: auch zu einer Marke gemacht hast.
Speaker1: Danke dir. Ja gut, für mich geht es halt darum,
Speaker1: Ich meine, das ist immer auch eine Gratwanderung. Wo wird es zur Maskerade?
Speaker1: Wo verschreckt mir vielleicht auch manchmal das Publikum eher,
Speaker1: als dass man Nähe aufbaut?
Speaker1: Und auf der anderen Seite geht es für mich halt einfach um Authentizität.
Speaker1: Ich sage, ich mache das jetzt seit, also im Ehrenamt seit 36 Jahren.
Speaker1: Ich habe über 17 Jahre Hauptberuf halt einige Dinge auch gesehen und erlebt,
Speaker1: wo ich heute sage, die prägen mich als Person, aber die prägen auch das Resilience Operations Center.
Speaker1: Weil für das Resilience Operations Center ist tatsächlich eine Voto-Flightstelle
Speaker1: eigentlich die Pause gewesen.
Speaker1: Da ist ganz, ganz viel an Gedanken gut mit eingeflossen.
Speaker1: Und wir haben auch Kollegen, Kolleginnen, die da auch eine gewisse Nähe haben,
Speaker1: die dann einfach auch sagen, ich komme da und ich will da mitarbeiten.
Speaker1: Für mich ist einfach der Punkt, das bin ich.
Speaker1: Ich bin halt auf der einen Seite in dieser Management-System-ISO-Cyber-Security-BCM-Resilience-Feld
Speaker1: unterwegs und trage da auch durchaus einen Anzug.
Speaker1: Also du bist Säuge, ich habe heute einen Anzug an.
Speaker0: Ich habe dich auch schon live mit Anzug gesehen.
Speaker1: Du hast mich auch live schon mit Anzug gesehen. Ich bin aber halt auch dann
Speaker1: draußen unterwegs, wenn der Melder geht und fahre da raus und steht dann,
Speaker1: keine Ahnung, beim Brand, beim Hochwasser, bei sonst irgendwas.
Speaker1: Für mich ist das kein Widerspruch, es ist beides. Und deswegen will ich diese
Speaker1: beiden Welten zumindest in der Sprache, in den Beispielen auch versuchen,
Speaker1: mehr zusammenzubringen.
Speaker1: Weil ich glaube, das ist halt meine persönliche Überzeugung,
Speaker1: wir brauchen ein bisschen was von dieser Hands-on-Mentalität,
Speaker1: die die Blaulichtwelt hat.
Speaker0: Da gebe ich dir absolut recht. Und ich glaube, das würde vielen Unternehmen
Speaker0: tatsächlich auch an der Stelle weiterhelfen.
Speaker0: Wir beide haben uns ja auf dem Security Summit von der Q-Skills kennengelernt,
Speaker0: letztes Jahr in Nürnberg.
Speaker0: Das findet ja immer einen Tag vor der Itza statt.
Speaker0: Ich werde da auch natürlich die Links entsprechend unten die Show Notes mit
Speaker0: reinschmeißen. Da könnt ihr euch dann auch noch anmelden.
Speaker0: Es gibt glaube ich sogar aktuell noch Early-Bird-Tickets. Da könnt ihr mal gucken,
Speaker0: ob es da vergünstigte Eintrittskarten gibt. Es lohnt sich auf jeden Fall da hinzugehen.
Speaker0: Kommt sehr viel Fachwissen an einem Tag zusammen. Gibt auch eine schöne Abendveranstaltung.
Speaker0: Also das lohnt sich definitiv.
Speaker0: Ansonsten kann man dich ja aber auch, das hatten wir ja auch vorhin schon mal
Speaker0: gehört, als Trainer bei der Q-Skills
Speaker0: erleben für die verschiedenen Standardisierungen und Zertifizierungen.
Speaker0: Also du machst zum Thema ISO, du machst BCM, Information Security,
Speaker0: Auditorenausbildung und so weiter.
Speaker0: Das heißt, da kann man dich natürlich dann auch in echt und in Farbe tatsächlich
Speaker0: mal erleben bei so einem Training.
Speaker0: Auch das verlinke ich natürlich gerne unten dann in den Shownotes.
Speaker0: Ja, Uwe, mal noch so eine Frage in Richtung Zukunftsperspektive.
Speaker0: Glaubst du denn, dass dieses ganze Thema Cyber-Resilienz durch aktuelle Technologien
Speaker0: wie eben künstliche Intelligenzen, agentenbasierte Lösungen,
Speaker0: wie wir es hier auch im Interview beim Asam Stefanski schon mal gehört haben,
Speaker0: dass das uns jetzt tatsächlich dann weiterbringt?
Speaker0: Ist das jetzt der Way to go oder ist das nur ein weiteres Heligan-Tool,
Speaker0: was die Leute dann in ihrem Schrank haben?
Speaker1: Ist, glaube ich, nicht schwarz-weiß-01 zu beantworten, sondern auch da wahrscheinlich
Speaker1: eine Frage, wo in diesem, ich vergleiche es manchmal mit dem Mischpult, ja,
Speaker1: Wie weit drehe ich den Regler auf quasi? Es gibt gute Ansätze,
Speaker1: zum Beispiel so Continuous Auditing, wo ich auch KI-basiert mir entsprechende
Speaker1: Audit-Logs zum Beispiel ziehe und die dann aufbereite, um sie für irgendwelche
Speaker1: Audits, irgendwelche Überprüfungen zur Verfügung zu stellen.
Speaker1: Ich glaube, dass wir Technologie brauchen, um Security, aber auch Resilience
Speaker1: verstärkt als Code auszurollen in unsere Infrastrukturen.
Speaker1: Ich bin auch der Meinung, wir brauchen Technologie und auch KI-Lösungen,
Speaker1: vor allem für den Umgang mit der Masse und Informationen,
Speaker1: also im Event-Management, im verdichtenden Korrelieren, im Verstehen,
Speaker1: was passiert da um mich herum.
Speaker1: Aber immer aus meiner Sicht wiederum als Ergänzung zum Faktor Mensch.
Speaker1: Auch wieder verglichen jetzt mit der Feuerwehrwelt, auch da zieht Technologie ein.
Speaker1: Du hast relativ viele Möglichkeiten mit Drohnentechnik, auch mit KI-Technik
Speaker1: mittlerweile, gibt es die Vorhersagen zu treffen.
Speaker1: Und dann ist aber immer nochmal, glaube ich, der Faktor Mensch gefragt,
Speaker1: um einfach zu schauen, passt das jetzt?
Speaker1: Und gerade manchmal, ich weiß nicht, wie es dir da geht, Alexander,
Speaker1: wenn du draußen unterwegs bist oder unterwegs warst mit dem THW,
Speaker1: manchmal entscheidet das Bauchgefühl.
Speaker1: Ja, natürlich. Weil man halt einfach dieses Bauchgefühl als Mensch entwickelt
Speaker1: und so sagt, passt das jetzt oder passt das nicht?
Speaker1: Und deswegen ist für mich immer im Mix, wir brauchen technologische Unterstützung
Speaker1: definitiv, aber immer gepaart nochmal mit dem menschlichen Verstand und mit
Speaker1: dem menschlichen Gefühl.
Speaker1: Und deswegen in der Zukunftsperspektive wird für mich auch das Resilience Operations
Speaker1: Center immer den Faktor Mensch haben und immer einen direkten Kontakt haben zum Kunden.
Speaker1: Aber auch wir arbeiten natürlich hochgradig an technologischer Unterstützung,
Speaker1: einfach um mit der Masse an Themen irgendwie klarzukommen.
Speaker0: Ja, so ein Einsatzleitstellenfahrzeug ist mittlerweile ja auch eine fahrende IT-Zentrale geworden.
Speaker0: Ich habe das beim letzten Tag der offenen Tür hier bei der Berufsfeuerwehr in Regensburg gesehen.
Speaker0: Das ist schon cool. Also ich muss ehrlich gestehen, ich bin ein bisschen neidisch.
Speaker0: Ich hätte gern so ein Fahrzeug.
Speaker0: Genau das so mit allem Drum und Dran und einer Markise, damit man sich davor
Speaker0: draußen auch hinsetzen kann. Also das wäre schon genau das Richtige.
Speaker0: Und ich kenne tatsächlich Leute, die sich für ihren beruflichen Alltag so nicht
Speaker0: ganz so extrem ausgeprägt, aber auf Wohnmobilbasis sowas gebaut haben.
Speaker0: Weil letzten Endes ist ja das Schöne an unserem Job, wo wir sind,
Speaker0: ist eigentlich völlig wurscht.
Speaker0: Hauptsache wir sind verfügbar, wenn man uns braucht.
Speaker0: Und das ist schon eine coole Sache, definitiv.
Speaker1: Ja, so einen schönen ELW2 würde ich mir ehrlicherweise auch wünschen,
Speaker1: ja, aber das ist in der Praxis für uns, es wäre ein nettes Gimmick,
Speaker1: aber es ist nicht unbedingt, jetzt nicht unbedingt notwendig,
Speaker1: weil viele Dinge du halt auf einem Waptop mitnehmen kannst.
Speaker1: Selbst wenn man zum Kunden rausfährt, weil man den Kunden jetzt persönlich betreuen
Speaker1: will in einer Krisensituation.
Speaker1: Aber gefallen wird es mir schon auch.
Speaker0: Absolut, ja. Ja gut, wir werden sehen, was die Zeit bringt.
Speaker0: Letzten Endes, momentan kann man relativ wenig in die Zukunft schauen.
Speaker0: Also ich finde, gerade durch die politische Lage ist die Glaskugel etwas arg getrübt.
Speaker0: Dinge, die wir letztes Jahr noch als Way to Go empfohlen haben,
Speaker0: muss man heute einfach mehrmals drehen.
Speaker0: Und am Ende kommt natürlich noch die Europa- und Deutschland-Politik mit ins
Speaker0: Spiel, wo man sich dann halt auch einfach mal abwarten muss.
Speaker0: Was wird denn letzten Endes jetzt eine Empfehlung sein?
Speaker0: Was ich schwierig finde aus politischer Sicht ist, dass auf der einen Seite
Speaker0: die Warnungen vor US- und China-Technologien kommen, aber auf der anderen Seite
Speaker0: Dinge aus diesen Bereichen,
Speaker0: gerade für Strafermittlung, eingeführt werden.
Speaker0: Finde ich persönlich ernsthaftes Problem und das kann man auch zum Beispiel,
Speaker0: wer dem Manuel Artuk auf LinkedIn folgt, der wird das regelmäßig dort lesen,
Speaker0: in welche Richtung sich das da entwickelt.
Speaker0: Der Chaos Computer Club hat sich auch schon ausgesprochen dafür,
Speaker0: dass das bitte nicht gemacht wird.
Speaker0: Was tatsächlich am Ende passiert, werden wir alle erleben.
Speaker0: Ich fürchte halt so ein bisschen, dass wir einfach hier mal wieder mit zweierlei
Speaker0: Maß messen und das ist halt nicht nur unfair, sondern halt auch nochmal ein gewaltiges Risiko.
Speaker1: Ja, es ist immer die Frage, was wird kommuniziert und auch bewusst verbreitende
Speaker1: Informationen und was passiert dann letztendlich im Untergrund doch,
Speaker1: sagen wir mal, verhandlungstechnisch und in welchen Situationen wird welche
Speaker1: Technologie eingesetzt.
Speaker1: Ich glaube, da muss man meiner Meinung nach ein bisschen Abstand einfach nehmen
Speaker1: zu dem, was momentan allgemein in den Medien zu lesen ist.
Speaker1: Das liegt auch nicht alleine jetzt an den Medien, sondern es liegt einfach auch
Speaker1: an der Frage, welche Botschaften gestreut werden und was man da gerne lesen wollen würde.
Speaker1: Ich glaube, persönlich, manchmal tut uns ein bisschen Gelassenheit an der Stelle gut.
Speaker1: Und einfach auch mal zu sagen, okay, jetzt hat mal jemand diese Glaskugel ordentlich
Speaker1: durchgeschüttelt, der Schnee wird sich auch wieder nach unten setzen.
Speaker1: Meiner Meinung nach, und das ist auch wiederum so ein Lernthema aus der Blaulichtwelt
Speaker1: nicht auf jedes Ding drauf zu springen und erstmal zu gucken,
Speaker1: okay bleib ruhig, sammle dich, heißt es so schön in der Feuerwehrwelt stehe still und sammle dich
Speaker1: und erstmal zu sagen, okay, alles klar was ist wirklich das Faktum dahinter und was tue ich damit Ja,
Speaker0: Ganz klar, es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird das ist das
Speaker0: eine, es ist momentan auch Da ist leider sehr viel Polemik im Spiel bei diesen ganzen Dingen.
Speaker0: Ansonsten wäre das ja so, wie wenn du sagen würdest, du willst von Nürnberg nach München fahren.
Speaker0: Aber auf der A9 könnte Stau entstehen. Deswegen fahre ich gleich erst mal gar
Speaker0: nicht los. Du guckst ja auch erst, ob Stau ist, wenn du losfährst.
Speaker0: Und nichts anderes ist es an der Stelle. Aber ich glaube, das Thema mit ruhig
Speaker0: bleiben, stehe still und sammel dich, finde ich, ist tatsächlich eine fantastische Botschaft.
Speaker0: Ich frage ja am Ende der Interviews, ob du noch eine abschließende Botschaft
Speaker0: hast. Also wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich genau die tatsächlich
Speaker0: dafür nehmen, außer du hättest noch eine andere.
Speaker1: Nee, sehr, sehr egal. Also ich glaube, das ist für mich wirklich das Thema im Resilienzmanagement,
Speaker1: dass man einfach eine gewisse Ruhe bewahrt und sich davon verabschiedet,
Speaker1: die richtige Entscheidung zu treffen, sondern einfach zu sagen,
Speaker1: ich treffe jetzt die bestmögliche Entscheidung und das aus einer gewissen Ruhe heraus,
Speaker1: aus einem gewissen, wie soll ich sagen, Überblick heraus. aus.
Speaker1: Deswegen stehe still und sammle dich.
Speaker0: Fantastisch.
Speaker1: Das ist, glaube ich, eine schöne Schlussfolgschaft.
Speaker0: Fantastisch. Uwe, es war mir ein unglaubliches Vergnügen.
Speaker1: Mit dir heute mir auch. Ich danke dir.
Speaker0: Das war richtig schön, hat wirklich Spaß gemacht und mir hat auch tatsächlich
Speaker0: gefallen, wie viel praxisnah Anteile da mit dabei waren.
Speaker0: Ja, wie gesagt, wenn euch das Ganze auch gefallen hat, dann schaut auf jeden
Speaker0: Fall mal unten in die Shownotes.
Speaker0: Da findet ihr auch entsprechend die Links zu Uwe und zu seinem Unternehmen,
Speaker0: zu den Kursen bei der Q-Skills und so weiter und so fort.
Speaker0: Und dann würde ich sagen, hören wir uns beim nächsten Mal hier in 14 Tagen bei BlueScreen.
Speaker0: Und ja, natürlich wie immer liked uns, wo man uns liken kann.
Speaker0: Lasst gern auch einen Kommentar da.
Speaker0: Nutzt die Möglichkeiten über Speakpipe uns auch eine Sprachnachricht zukommen zu lassen.
Speaker0: Und falls ihr das Ganze auf YouTube jetzt gerade gehört habt,
Speaker0: nicht vergessen, die Glocke zu aktivieren.
Speaker0: Uwe, ich danke dir für deine Zeit. Und dann sehen wir uns allerspätestens beim
Speaker0: Security Summit der Q-Skills im Herbst.
Speaker1: Ich danke dir und ich freue mich drauf.
Speaker0: Bis dann. Ciao.
Music:
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