085: Was ist ein SIEM System?
Shownotes
In dieser Folge von BlueScreen Wissen befassen wir uns mit dem Konzept des Security Incident and Event Monitoring (SIEM), einer zentralen Lösung zur Protokollierung und Analyse sicherheitsrelevanter Ereignisse. Ein zentrales Log-Management ist entscheidend, da sicherheitsrelevante Protokolle oft auf individuellen „Inseln“ gespeichert sind, was die Nachverfolgbarkeit von Vorfällen erheblich erschwert. Wir beleuchten die Herausforderungen, die ein Mangel an zentralisierter Protokollierung mit sich bringt, und diskutieren, wie wir durch eine effektive Überwachung vergangene Vorfälle analysieren und zukünftigen Bedrohungen proaktiv begegnen können.
Wir klären, warum es wichtig ist, Protokolle von verschiedenen Quellen, wie Firewalls, Windows-Ereignisprotokollen, Virtualisierungslösungen und Antivirus-Programmen, zu zentralisieren. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei darauf, Ereignisse zu korrelieren, um Muster zu erkennen und potenzielle Sicherheitsvorfälle im Unternehmen nachvollziehen zu können. Dabei wird betont, dass ohne ein zentrales Management System die Analyse und Aufbereitung von Vorfällen kaum möglich ist und dass proaktive Schritte zur Verbesserung der Sicherheitslage unabdingbar sind.
Ein möglicher Startpunkt für das zentrale Log-Management wird durch den Einsatz eines Syslog-Servers auf Linux-Systemen aufgezeigt, der eine kostengünstige Lösung darstellt, jedoch in der grundlegenden Auswertbarkeit begrenzt ist. Alternativen, wie die Community-Version von Splunk, ermöglichen eine leistungsstärkere Datenverarbeitung und bieten eine benutzerfreundliche Weboberfläche zur Auswertung der gesammelten Protokolle. Mit Splunk können nicht nur Log-Daten von verschiedensten Quellen verarbeitet werden, sondern auch automatische Alarmierungen und Benachrichtigungen bei verdächtigen Aktivitäten eingerichtet werden.
Ein zentrales Thema ist die Unlöschbarkeit der gesammelten Protokolle, insbesondere im Kontext von Angreifern, die versuchen könnten, ihre Spuren zu verwischen. Die Speicherung der Logs außerhalb der betroffenen Systeme, eventuell sogar in der Cloud, bietet zusätzlichen Schutz und gewährleistet, dass die Informationen unzugänglich für Angreifer sind. Darüber hinaus wird auf die Notwendigkeit der Überwachung des gesamten Datenverkehrs eingegangen, um vollständige Transparenz über alle Aktivitäten in der Infrastruktur zu erreichen.
Wir thematisieren auch das schwierigere Terrain des verschlüsselten Datenverkehrs, der für viele SIEM-Lösungen eine Herausforderung darstellt. Die Möglichkeit, SSL-Interception durchzuführen, wird in den Raum gestellt, wobei betont wird, dass dies auch ethische und datenschutzrechtliche Implikationen hat, die beachtet werden müssen.
Zusätzlich geben wir praktische Hinweise zur Implementierung dieser Systeme, einschließlich der Notwendigkeit, Daten nur für den Zeitraum aufzubewahren, der zur Bearbeitung benötig wird, um den Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gerecht zu werden. Wir warnen vor der Gefährdung der Privatsphäre von Mitarbeitern und der möglichen Verwendung der Daten für unzulässige Zwecke, wie etwa die Überwachung von deren Browserverhalten.
Schließlich betonen wir die Verantwortung, die mit der Sammlung und Analyse von Logs kommt. Die richtige Handhabung dieser wertvollen Daten ist nicht nur entscheidend für die Sicherheit des Unternehmens, sondern auch für das Vertrauen der Mitarbeiter in den Umgang mit sensiblen Informationen. Diese Folge von Blue Screen Wissen bietet somit einen umfassenden Überblick über die Notwendigkeit, Möglichkeiten und Herausforderungen des zentralisierten Log-Managements in der heutigen, zunehmend digitalisierten Welt.
Shownotes:
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Transkript anzeigen
00:00:07: Hallo und willkommen zu einer weiteren Folge von Blue Screen Wissen.
00:00:10: Ich habe sie in der letzten Folge schon angekündigt. Wir werden uns heute mal
00:00:14: damit beschäftigen, wie man denn Protokolle an einem zentralen Ort speichern
00:00:18: kann, wie man die auswerten kann.
00:00:20: Wir reden mal darüber, was bringt denn das überhaupt, sich mit den Protokollen
00:00:24: zu beschäftigen. Und ja, natürlich gebe ich auch Tipps, wie man das dann entsprechend machen kann.
00:00:30: Deswegen Thema unserer heutigen Folge ist SIEM.
00:00:34: SIEM, diese Abkürzung bedeutet Security Incident and Event Monitoring,
00:00:40: also eine Überwachung von allem, was irgendwo sicherheitsrelevant ist,
00:00:44: was an Ereignissen da ist, an Ereignissen, die vielleicht auch einen tieferen Blick wert sind.
00:00:51: Und da sammelt man natürlich auf den einzelnen Geräten jede Menge Protokolle.
00:00:56: Wenn man sich heute mal anschaut, es gibt das Ereignisprotokoll von Windows.
00:01:01: Wir haben auf Firewalls, wie in der letzten Folge gehört, entsprechende Logs.
00:01:05: Wir haben in Virtualisierungslösungen, in Antiviruslösungen,
00:01:10: überall entsprechend Protokolle.
00:01:13: Und das Problem ist, diese Protokolle sind jeweils auf einer eigenen Insel für
00:01:17: sich gespeichert. Das heißt, meine Firewall weiß nur, was die Firewall weiß
00:01:21: und mein Windows weiß nur, was Windows weiß.
00:01:23: Ist für mich als Admin natürlich relativ schwierig, das Ganze irgendwie unter einen Hut zu bekommen.
00:01:28: Vielleicht möchte ich ja auch nachvollziehen, weil ich einen Vorfall hatte im
00:01:33: eigenen Unternehmen, wie konnte das denn überhaupt passieren?
00:01:36: Und das ist eine doch relativ schwierige Situation, wenn ich halt eben nicht
00:01:41: zentral die Möglichkeit habe, diese ganzen Protokolle A zu sehen,
00:01:46: B miteinander in Korrelation zu bringen.
00:01:49: Also zum Beispiel zu verstehen, hier kam eine Mail, mein Anwender hat einen
00:01:54: Anhang geöffnet, dieser Anhang hat Chartcode beinhaltet, vielleicht ein aktives
00:01:58: Element in einem Office-Dokument.
00:02:01: Dann wurde eine Verbindung aus dieser Excel-Datei mit einem Makro aufgebaut,
00:02:06: von innen nach außen in die Zone Internet.
00:02:08: Hier hat ein Download stattgefunden. Diese Software wurde auf dem Endgerät gespeichert, wurde dort gestartet,
00:02:14: hat dann weitere Prozesse gestartet und dann sich entsprechend auf dem PC eingenistet
00:02:20: und hat dann daraufhin folgend weiterhin versucht, sich auf anderen Geräten
00:02:24: in meinem Netzwerk auszubreiten.
00:02:25: Wenn ich kein zentrales Management für sowas habe, kriege ich das tatsächlich
00:02:29: wahrscheinlich gar nicht raus.
00:02:31: Und das ist gerade nach einem Vorfall ein ganz großes Problem.
00:02:34: Ohne Protokolle, ohne Telemetrie kann man wirklich überhaupt gar nicht oder
00:02:39: nur sehr schwer mit sehr viel Aufwand nachvollziehen, wie denn es überhaupt so weit kommen konnte.
00:02:43: Und damit fehlt mir natürlich auch die Möglichkeit, nächste Schritte oder eine
00:02:48: Aufbereitung des Vorfalls zu machen, um zu sagen, was kann ich denn für die
00:02:52: Zukunft besser machen, damit sowas eben einfach nicht mehr passiert.
00:02:55: Und da bietet es sich halt einfach an, ein zentrales Event-Management,
00:03:00: ein zentrales Log-Management dafür aufzubauen.
00:03:03: Wie kann ich sowas tun? Nun, es gibt zum Beispiel auf Linux den Syslog-Server, Syslog-NG.
00:03:10: Den kann man sich einfach in eine Linux-Distribution reininstallieren und dann
00:03:15: sammelt der ab sofort sowohl die Protokolle von dem Linux-Server,
00:03:19: auf dem es installiert ist.
00:03:20: Man kann aber auch sogenanntes Log-Forwarding einrichten von anderen Linux-Maschinen,
00:03:25: sodass die dann eben ihre Protokolle zu meinem zentralisierten Syslog-Server übertragen.
00:03:31: Die Auswertbarkeit davon ist natürlich Linux-artig erstmal, wenn man das nur
00:03:37: out of the box verwendet, relativ naja.
00:03:39: Also damit zu arbeiten macht an der Stelle nicht so wirklich richtig viel Spaß.
00:03:43: Aber es ist eine kostenlose Möglichkeit, wenn man sagt, ich möchte zentrales
00:03:47: Log-Management betreiben.
00:03:48: Eine gute Alternative, die ich tatsächlich auch in der Vergangenheit immer wieder
00:03:53: eingesetzt habe, ist Splunk.
00:03:56: Splunk gehört mittlerweile zu, ich glaube, IBM,
00:04:00: Lenovo, Quatsch, das stimmt gar nicht, Cisco hat die gekauft,
00:04:03: die gehören mittlerweile zu Cisco,
00:04:05: es gibt aber eine kostenfreie Community-Version, zumindest gibt es die Stand
00:04:10: heute immer noch, ich bin mal gespannt, wie lange es die noch geben wird und
00:04:13: mit dieser Community-Version kann ich bis zu 500 Megabyte Protokolldaten an einem Tag verarbeiten.
00:04:19: Heißt also, ich installiere mir den Splunk-Server mit der Community-Lizenz zum
00:04:24: Beispiel auf einem Windows-Server, bekomme dann eine Datenbank dort,
00:04:29: einen Log-Receiver, der eben die Protokolle von anderen Maschinen,
00:04:33: sei es jetzt Linux oder auch zum Beispiel macOS Windows,
00:04:37: einer Firewall, einer Storage-System, was auch immer, entsprechend sammelt.
00:04:41: Und damit bekomme ich dann zusätzlich aber auch einen Webservice.
00:04:45: Über diesen Webservice kann ich mir dann meine Suchen und meine Abfragen entsprechend
00:04:49: zusammenbauen und habe damit dann die Möglichkeit, einfach verschiedene Ereignisse
00:04:54: in einen Bezug zueinander zu setzen.
00:04:57: Ist vielleicht am Anfang nicht ganz einfach, das Ganze zu verstehen,
00:05:01: wie sowas funktioniert, aber wenn man es mal durchverstanden hat,
00:05:05: dann kann man damit schon relativ viel tun.
00:05:06: Ein großer Vorteil, den ich an der Stelle auch immer anbringen kann,
00:05:10: ist, wenn heute ein Angreifer sich in eurem System irgendwie rumtreibt und vielleicht
00:05:16: seine Arbeit erledigt hat, dann wird er versuchen, auch seine Spuren zu verwischen,
00:05:20: damit man ihm eben nicht so schnell auf die Schliche kommen kann.
00:05:23: Heißt, der Angreifer wird auf den System, wo er gewesen ist und auf die er Zugriff
00:05:26: hatte, versuchen, die Protokolle zu löschen.
00:05:28: Habe ich ein zentrales Logmanagement, dann sind die Protokolle ja aber schon ganz woanders.
00:05:33: Das ist ein ganz großer Vorteil, weil ich eben die Protokolle außerhalb von
00:05:39: dem eigentlichen betroffenen System speichere.
00:05:41: Vielleicht gehe ich sogar so weit und betreibe das Logmanagement außerhalb meiner
00:05:45: eigenen Infrastruktur.
00:05:47: Beispielsweise in der Cloud, und dann kann das der Angreifer halt nicht mehr löschen.
00:05:51: Das heißt, ich bekomme eine unlöschbare, permanente Protokollierung von allem, was mich interessiert.
00:05:57: Idealerweise sollte man wirklich alles locken, dann hat man es später auch,
00:06:01: also lieber zu viel als zu wenig, auch wenn das natürlich zu Intransparenz unter
00:06:05: Umständen erstmal führen kann.
00:06:06: Aber diese Locks habe ich dann und damit habe ich auch die Möglichkeit,
00:06:10: einfach zurückzuschauen, was ist denn passiert.
00:06:12: Also das ist auch ein ganz wichtiger Punkt. Ja, und mit Splunk beispielsweise
00:06:17: kann ich meine Windows-Server-Clients, meine gesamte Infrastruktur an der Stelle schon mal bekommen.
00:06:23: Wie gesagt, das Limit ist an der Stelle aber 500 MB am Tag.
00:06:28: Klingt jetzt erstmal wenig. Üblicherweise, dadurch, dass Protokolle ja meistens
00:06:32: einfach nur Text sind, kommt man damit aber schon relativ gut über die Runden.
00:06:36: Wo es schwierig wird, wenn man Virtualisierung zum Beispiel auch noch dort reinloggen
00:06:41: lässt, bei VMware das sogenannte Scratch-Log zum Beispiel, wenn man ein Cluster
00:06:45: aus drei, vier, fünf Servern hat,
00:06:47: die sprechen so viel in ihrem Protokoll, dass die definitiv die 500 MB am Tag knacken werden.
00:06:53: Aber dann kann man sich ja vielleicht noch eine zweite Splunk-Instanz aufsetzen,
00:06:57: wo halt dann eben diese Logs reinlaufen.
00:06:59: Meiner Meinung nach wichtig, ich habe die Logs, ich habe sie so,
00:07:02: dass sie auch keiner löschen kann. Wenn ich sie brauche, kann ich darauf zugreifen
00:07:06: und kann einfach damit mal eine Suche starten.
00:07:08: Ich kann mir zum Beispiel auch vorgefertigte Suchen, wie zum Beispiel nach Begriffen
00:07:13: wie Error oder Failed oder Access Denied zusammenbauen, um einfach mal drüber zu gucken,
00:07:18: was passiert denn eigentlich in meiner Infrastruktur, eben nicht nur auf einem
00:07:22: Gerät, sondern über alle Geräte hinweggesucht und damit kommt man zumindest
00:07:26: schon mal ein ganz gutes Stück weit.
00:07:28: Es gibt natürlich auch Alternativen. Greylock ist eine Alternative,
00:07:32: die Open Source ist. Das Ganze funktioniert dann auch mit Elasticsearch.
00:07:36: Das heißt, damit kann ich mir auch solche Suchen zusammenbauen,
00:07:39: ist aber vielleicht ein bisschen sperriger einfach, das Ganze dann zu bedienen.
00:07:43: Aber es ist auf jeden Fall eine sehr performante und gute Lösung,
00:07:47: mit der man sich auch Automatisierungen schreiben kann.
00:07:51: Tja, das Ganze gibt es aber natürlich auch noch in schön, aber halt dann eben
00:07:56: nicht mehr in kostenlos.
00:07:58: Wenn man sagt, okay, ich möchte jetzt vielleicht auch noch meine Protokolle
00:08:02: aus einer Cloud-Anwendung haben,
00:08:04: zum Beispiel habe ich vielleicht bei Amazon in AWS irgendwelche Services laufen
00:08:08: oder in der GCP, in der Google Cloud oder in der Microsoft Cloud,
00:08:13: da habe ich ja auch Protokolle.
00:08:14: Das heißt, Anmeldungen an diesem Service, Dienstveränderungen,
00:08:18: neu eingerichtete Services, Zugriffe, was auch immer, auch diese Protokolle
00:08:23: möchte ich gerne ja vielleicht haben oder auch von meiner Antivirus-Lösung.
00:08:27: Und da ist es so, dass wir halt aus der Praxis heraus einfach die Empfehlung tätigen können,
00:08:33: wenn ein Unternehmen heute zum Beispiel sehr Microsoft-lastig ist.
00:08:37: Dann würde ich dort auf jeden Fall empfehlen, wenn man zum Beispiel auch den
00:08:41: Defender for Endpoint mit dabei hat, der ja auch sehr viel Protokolle schreibt,
00:08:44: dass man diese ganzen Protokolle dann auch innerhalb des Microsoft-Kosmos einfach
00:08:49: lässt und dort einfach aufhebt.
00:08:51: Dafür gibt es den Azure Sentinel und der Sentinel ist so ähnlich wie Splunk einfach zu sehen.
00:08:57: Das heißt, der sammelt auch alles, was an Protokollen kommt,
00:09:00: einmal aus der Cloud, meine ganzen Logins, meine Sachen, die der Defender so
00:09:04: macht, was Intune treibt, Firewall-Regeln,
00:09:08: Auswertung der Firewalls für Services, die auf Azure laufen.
00:09:11: Zusätzlich kann ich aber auch mit dem Microsoft Arc Agent auf meiner lokalen
00:09:17: Infrastruktur arbeiten. Das heißt, ich kann mir dort ein Stück Software installieren,
00:09:20: was mir dann sämtliche Protokolle von meinen Windows-Servern rüberbringt, auch in den Sentinel.
00:09:26: Zusätzlich kann der aber auch mit klassischem Syslog, also TCP, UDP, Port 514 umgehen.
00:09:32: Ich kann also auch hier weiterhin meine Logs weitergeben, Log-Forwarding machen
00:09:38: an den Sentinel und damit bekomme ich eben eine Cloud-Lösung,
00:09:42: die meine Protokolle alle außerhalb des eigenen Hauses speichert.
00:09:46: Das ist auch nicht löschbar für einen Angreifer und dadurch,
00:09:50: dass hier natürlich eine ganz andere Form der Intelligenz dahinter steckt.
00:09:54: Ich sage jetzt nicht KI, aber es ist halt sehr gutes Machine Learning,
00:09:56: was da einfach drin steckt, weiß dieses System oder lernt dieses System der
00:10:01: Sentinel eben auch, wie stehen die Dinge in Verbindung.
00:10:04: Der Sentinel weiß zum Beispiel auch, was ist eine schadhafte IP-Adresse,
00:10:09: weil der halt mit solchen Sachen ausgestattet wird.
00:10:11: Und wenn da wirklich was auftauchen sollte, was ich in meiner Überwachung habe,
00:10:16: dann bekomme ich automatisch eine Benachrichtigung.
00:10:18: Ich bekomme die Möglichkeit, das Ganze wie einen Vorfall zu behandeln.
00:10:22: Ich kann Personen hinterlegen, die sich darum kümmern sollen, bitte.
00:10:25: Ich kann mir einen automatischen Ticket erstellen lassen und ich bekomme auch Handreichungen.
00:10:29: Das heißt, ich kann nachvollziehen über den Sentinel, wie ist der Angriff über
00:10:34: die Bühne gegangen, wie konnte das Ganze überhaupt stattfinden.
00:10:36: Diese ganzen Sachen, die bekomme ich mit einer Lösung, zum Beispiel mit dem Microsoft Sentinel.
00:10:41: Gibt aber auch andere Lösungen, es gibt Alternativen.
00:10:44: Damit kann ich sowas dann halt tun. Und das ist was, was wirklich eine unglaubliche
00:10:49: Transparenz einfach in meinen Datenverkehr reinbringt.
00:10:52: Und wer mich lange genug kennt und vielleicht auch mit mir schon zusammengearbeitet
00:10:56: hat, der weiß, die Aussage von mir, die kommt immer wieder.
00:10:59: Die Wahrheit liegt am Ende im Traffic.
00:11:01: Ich muss mich früher oder später sowieso mit dem Traffic auseinandersetzen,
00:11:05: weil da sehe ich halt alles.
00:11:07: Na ja gut, wenn es verschlüsselter Traffic ist, vielleicht nicht ganz alles.
00:11:10: Aber ansonsten, da steckt halt die Wahrheit drin. Und damit kann ich halt auch
00:11:14: nachvollziehen, was ist denn überhaupt passiert.
00:11:17: Vielleicht noch an der Stelle ein Punkt, weil ich es gerade ja schon erwähnt
00:11:20: habe. Ich habe es mir jetzt nicht aufgeschrieben. Mir fällt es aber ein an der
00:11:23: Stelle, dass man da auch mal drüber reden sollte.
00:11:25: Das Thema verschlüsselter Traffic, also HTTPS, TLS-verschlüsselter Datenverkehr,
00:11:31: ist natürlich ein Thema, wo auch ein CM-System nichts mit anfangen kann.
00:11:35: Also es ist für das System so, wie wenn ihr jetzt zum Beispiel auf eurem eigenen
00:11:39: Gerät euch mal ein Wireshark installieren würdet, dann einfach mal im Internet
00:11:43: surft und euch dann anguckt, was wurde dort aufgezeichnet.
00:11:46: Es ist halt nur Datenbrei, weil der Datenbrei halt einfach entsteht,
00:11:50: weil es verschlüsselt wurde.
00:11:51: Also da kann auch ein Splunk, ein Sentinel oder wer auch immer nicht reingucken.
00:11:56: Es gibt aber die Möglichkeit, wenn man das möchte, dass man zum Beispiel an
00:12:00: einer Firewall sogenannte SSL-Interception fährt.
00:12:03: Das heißt, jedes Endgerät, was ich in meiner Infrastruktur habe,
00:12:07: bekommt ein Zertifikat.
00:12:08: Dieses Zertifikat kommt von meiner Firewall und die Firewall kann dann den Traffic
00:12:14: aufbrechen, kann reinschauen, was wird denn hier gesprochen.
00:12:17: Und danach, wenn es ausgewertet wurde, wenn das Regelwerk entsprechend gezogen
00:12:22: hat und das Protokoll aufgezeichnet wurde, dann mache ich das Paket wieder zu.
00:12:26: Damit es halt dann nach der Firewall oder dem Gerät, was eben hier SSL Intercept
00:12:30: spielt, wieder sicher ist.
00:12:32: Das bietet natürlich eine gewaltige Transparenz auf der einen Seite.
00:12:35: Auf der anderen Seite braucht es dazu natürlich aber auch Vertrauen.
00:12:38: Das heißt, wenn ihr in eurem eigenen Unternehmen darüber nachdenkt,
00:12:41: sowas wie SSL Interception zu nutzen, dann sprecht bitte definitiv vorher mit der Geschäftsleitung.
00:12:46: Wenn ihr einen Betriebsrat habt, müsst ihr auf jeden Fall auch mit dem sprechen.
00:12:50: Und darüber informieren, was dort technologisch möglich ist.
00:12:54: Weil es ist halt einfach ein Thema, die Leute verlassen sich darauf,
00:12:56: dass ihre Daten sicher sind, wenn das kleine Schlosssymbol zum Beispiel im Browser da ist.
00:13:00: An der Stelle brechen wir allerdings die Verschlüsselung auf,
00:13:03: gucken rein und machen es wieder zu, was theoretisch ein Datenschutzthema sein
00:13:08: kann. Und da sollte man auf jeden Fall drüber sprechen.
00:13:10: Ja, okay. Und damit haben wir jetzt also sozusagen unsere Logs,
00:13:16: wir haben eine Auswertung, wir haben eine automatische Alarmierung,
00:13:18: wenn wir das Ganze eingerichtet haben und wir sind jetzt in der Lage nachzuvollziehen,
00:13:23: was denn im eigenen Netzwerk passiert,
00:13:25: wer von wo was getan hat und haben dann auch die Möglichkeit,
00:13:29: wenn es einen Vorfall gegeben hat, hier wirklich nachzuvollziehen,
00:13:32: warum ist das Ganze passiert.
00:13:35: Ich kann es nur empfehlen, nutzt das auf jeden Fall. Aus Sicht des Datenschutzes
00:13:39: vielleicht an der Stelle auch noch ein kleiner Hinweis.
00:13:42: Wir sammeln hier natürlich ganz viele Daten und diese Daten sollten halt auch
00:13:47: dann nicht für alle Ewigkeiten aufgehoben werden.
00:13:49: Also auch hier gilt das System der Datensparsamkeit.
00:13:52: Wenn ihr solche Protokolle aufzeichnet, dann solltet ihr die vielleicht auch
00:13:57: nach einem definierten Zeitraum, zum Beispiel nach 90 Tagen oder länger,
00:14:00: auch wieder wegschmeißen.
00:14:02: Auf der einen Seite bläst es sonst das System unnötigerweise auf,
00:14:05: auf der anderen Seite sind wir halt dazu angehalten im Rahmen der DSGVO,
00:14:10: dass wir diese Daten halt auch nur zum Zwecke der Verarbeitung für den Zeitraum,
00:14:15: wo wir sie benötigen, aufheben, speichern und danach wieder entfernen,
00:14:19: weil sich natürlich aus diesen ganzen Protokollen halt auch unter Umständen
00:14:23: Profile erstellen lassen.
00:14:24: Weil, wenn ich weiß, mein Mitarbeiter XY hat immer die gleiche IP-Adresse bei
00:14:30: mir im System, der hat immer den gleichen Client, könnte ich natürlich über
00:14:34: diese Protokolle in einer Korrelation, in einer guten Abfrage,
00:14:37: die ich mir zusammenbauen kann.
00:14:39: Halt natürlich auch sehr viele Schlüsse und Rückschlüsse ziehen,
00:14:42: die vielleicht jetzt nicht dafür geeignet sind, um einen Sicherheitsvorfall
00:14:47: zu analysieren, sondern weil man halt einfach neugierig ist.
00:14:49: Und das gilt es definitiv zu verhindern.
00:14:52: Ich bekomme immer wieder auch mal Anfragen von Geschäftsführern,
00:14:56: ob es denn nicht auch möglich wäre, mit diesen Protokollen zum Beispiel eine
00:14:59: Intent-Analyse zu machen.
00:15:01: Also kriege ich dann raus beispielsweise, ob meine Mitarbeiterin regelmäßig,
00:15:05: meine Mitarbeiter auf Jobportalen rumsurft, bekomme ich mit,
00:15:09: wann er das tut oder wann sie das tut und könnte ich daraus nicht ableiten,
00:15:13: dass die Person gerade...
00:15:15: Ja, drauf und dran ist, den Job zu wechseln, sich woanders hin zu bewerben,
00:15:19: um dann halt dieser Person vielleicht auch jetzt schon Rechte zu entziehen,
00:15:23: damit sie eben kein Insiderwissen rausträgt und so weiter und so fort.
00:15:27: Es ist halt, ja, mit Spider-Man gesagt, mit großer Macht kommt auch eine große Verantwortung.
00:15:32: Das gilt natürlich für diese Protokolle auch, weil das ist halt, das ist das Gold.
00:15:36: Also diese Daten sind wirklich das, was jeden Tag getan wird und daraus lassen
00:15:40: sich halt Rückschlüsse entsprechend ziehen.
00:15:42: Deswegen bitte an dieser Stelle sauber damit umgehen,
00:15:46: safe damit umgehen, auch fair mit den Daten umgehen und vor allem im eigenen
00:15:50: Unternehmen mit Betriebsrat, mit Datenschutzbeauftragten, mit Geschäftsleitung
00:15:54: sprechen und hier auch ganz klar definieren,
00:15:56: was wird zu welchem Zweck für welchen Zeitraum aufgehoben, wer hat da drauf
00:16:00: Zugriff, vielleicht gibt es ja sogar die Möglichkeit ein Vier-Augen-System einfach
00:16:04: einzuführen, damit keiner da alleine in diesen Daten rumwühlt.
00:16:08: Jo, und das war es tatsächlich schon für diese Folge von Blue Screen Wissen.
00:16:12: Ich hoffe, ihr konntet wie immer was Hilfreiches für euch mitnehmen aus der Folge.
00:16:16: Ihr könnt mir auch gerne mal Vorschläge dalassen. Ihr habt unten in den Shownotes
00:16:20: die Möglichkeit, mir eine Nachricht zukommen zu lassen.
00:16:23: Nutzt diese Möglichkeiten, schlagt mir gerne auch mal ein Thema vor,
00:16:26: über was ich sprechen soll. Und ansonsten empfehlt gerne den Podcast weiter,
00:16:30: empfehlt gerne die Pegasus weiter.
00:16:32: Das hilft uns ganz ungemein für die Sichtbarkeit.
00:16:35: Folgt uns, liked uns, abonniert uns. Wir sind nicht nur im Podcast-Universum
00:16:40: zu Hause, sondern man findet uns natürlich auch auf YouTube.
00:16:42: Vielleicht guckt ihr auch gerade dieses Video auf YouTube.
00:16:45: Dann klickt doch einfach unten auf die Glocke, folgt dem Kanal, abonniert den Kanal.
00:16:49: Und ja, dann würde ich mich freuen, wenn wir uns auch zur nächsten Folge von
00:16:53: Blue Screen Wissen wiederhören. Macht's gut, bis dahin. Euer Alex.
00:16:58: Music.
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